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UBS-Bank verliert zwei Milliarden $: Systemfehler

Ein Einzeltäter, wird es jetzt wieder heißen, ein Verirrter, ein Krimineller, der bei der Schweizer Großbank UBS die unglaubliche Summe von zwei Milliarden Dollar verzockt hat. Zwei Milliarden Dollar, das treibt die UBS nicht in die Pleite, aber es reicht aus, den Gewinn in diesem Quartal zunichtezumachen.

Ein Einzeltäter, wird es jetzt wieder heißen, ein Verirrter, ein Krimineller, der bei der Schweizer Großbank UBS die unglaubliche Summe von zwei Milliarden Dollar verzockt hat. Zwei Milliarden Dollar, das treibt die UBS nicht in die Pleite, aber es reicht aus, den Gewinn in diesem Quartal zunichtezumachen. Noch größer könnte der langfristige Schaden sein, der Imageverlust für die Bank, der die Super-Reichen dieser Welt ihr Vermögen anvertrauen. Daran ist die UBS selbst schuld, genau wie alle anderen Banken, die jederzeit von einem ähnlichen Vorfall überrascht werden können. Denn der Fehler liegt im System. In den technischen und menschlichen Sicherheitssystemen, in denen die Risiken nicht auffielen, die der Händler einging. Vergessen darf man aber auch nicht die Atmosphäre, die in so einem Handelsraum herrscht, ob in Zürich, London oder Tokio. Da werden bevorzugt sehr junge Männer engagiert und unter hohen Zeit- und Erwartungsdruck gestellt, der sich durch die gnadenlose Konkurrenz noch verschärft. Da heißt das Ziel noch immer: Gewinn, Gewinn, Gewinn. Die Wörter Verantwortung, Nachhaltigkeit und Risikokontrolle gehören zu einer anderen Abteilung. Der Job ist eben nichts für schwache Nerven, kann man hier entgegnen – er schwächt im Einzelfall aber auch Banken. mirs

Seiten 1 und 17

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