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Meinung: UMTS: Lafontaines Schatten

Der Kanzler sonnt sich im Erfolg. 15 Milliarden Mark an zusätzlichen Wohltaten hat er verteilt.

Der Kanzler sonnt sich im Erfolg. 15 Milliarden Mark an zusätzlichen Wohltaten hat er verteilt. Die Zinsersparnisse des Bundes aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen, die Finanzminister Eichel 99,4 Milliarden Mark zusätzlich in die Kassen spülten, werden jetzt ausgegeben, um Straßen zu bauen, Altbauten zu sanieren, die Forschung zu fördern und das Bahnnetz zu modernisieren. Das ist durchaus vernünftig, weil damit zukunftsweisende Investitionen gefördert werden. Und ganz nebenbei hat Schröder seinem Finanzminister noch einmal gezeigt, wer der Chef ist. Denn Eichel wollte nur fünf Milliarden Mark für 2001 rausrücken. Für den Star in Schröders Kabinett eine Niederlage. Er kann sich damit trösten, wenigstens manche viel weiter gehenden Wünsche der SPD verhindert zu haben. Das war offenbar schwer genug. Die Bereitschaft, die Staatsfinanzen zu sanieren, lässt eben nach, wenn der Wahltermin näher rückt. Hinter den Wohltaten wird aber auch der Schatten eines Mannes sichtbar, der vom Sparen nie so viel gehalten hat: Eichels Vorgänger Lafontaine hätte sich alles noch etwas üppiger gewünscht. Mancher im Regierungsbündnis kommt jetzt vielleicht auf den Geschmack und erinnert sich wieder an ihn.

ca

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