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Meinung: Unsere Waffen, euer Krieg

DEUTSCHE FIRMEN IM DOSSIER DES IRAK

So genau hätte es die Bundesregierung nicht wissen wollen. Zwar ist der Rüstungsbericht des Irak alles andere als vollständig. In einem Punkt aber hat Saddam mehr genannt, als verlangt war: die Firmen, die ihm bei der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zur Hand gingen. Und da spielten Deutsche die erste Geige. 80 Unternehmen waren Saddam seit 1975 beim Bau auch von A, B-, und C-Waffen behilflich. Bei konventionellen Waffen soll manche Kooperation bis 2001 gedauert haben. Zwar bastelten auch Amerikaner in den 80er Jahren mit an Saddams Projekten. Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait haben sie aber versucht, diesen Fehler wettzumachen. 1991 kam die Kohl-Regierung unter Druck wegen deutscher Giftgas-Entwicklungshilfe – mit ein Grund, sich mit 19 Milliarden Mark am Golfkrieg zu beteiligen. Und nun gerät Rot-Grün in Erklärungsnot. Warum, fragt man in Amerika, will Deutschland nicht zur Abrüstung des Irak beitragen, nachdem es ihn doch aufgerüstet hat? Es wäre gewiss unfair, die Koalition für die kriminelle Energie mancher Firmen oder laxe Vorgängerregierungen verantwortlich zu machen: Doch mit einem Verweis auf die von Rot-Grün verschärften Exportrichtlinien wird sich die Bush-Regierung wohl kaum zufrieden geben. clw

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