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US-Republikaner: Führungsvakuum

Mitt Romney, der Favorit, wankt. Doch wer kann ihn als Gegner Präsident Obamas ersetzen?

Mitt Romney, der Favorit, wankt. Doch wer kann ihn als Gegner Präsident Obamas ersetzen? Newt Gingrichs sensationeller Sieg bei der Vorwahl in South Carolina offenbart nur, was für ein ungewöhnliches Wahljahr 2012 wird – und wie schwach das Kandidatenfeld der Republikaner wirkt. Die Basis ist verunsichert und zweifelt an den Qualitäten aller Bewerber. Nun verstricken sich die verbliebenen vier Rivalen in einen zermürbenden innerparteilichen Kampf mit verleumderischen Charakterangriffen. Obama und sein Wahlkampfteam werden mit Freude sehen, wie die Konservativen ihnen die Arbeit erleichtern. An der Resonanz auf die Wahlkampfvideos, mit denen sich Romney, Gingrich, Santorum und Paul in den nächsten „Battlefield“-Staaten die Ehre absprechen, wird Obama ablesen können, was die Bürger als deren größte Schwächen empfinden. Greift man Romney besser als prinzipienlosen Opportunisten an, der seine Meinung danach richtet, was gerade gut ankommt – oder klassenkämpferisch als herzlosen Investmentmanager, der einen niedrigeren Steuersatz zahlt als seine Sekretärin und als „Heuschrecke“ mehr Jobs vernichtet als geschaffen hat? Und, falls Gingrich ihn wider Erwarten abfängt, was stößt die Bürger mehr ab: Seine Doppelmoral? Er predigt konservative Werte, betrog aber seine Ehefrauen und verlangte die Scheidung, als die schwer krank waren – und klagte parallel Bill Clinton wegen dessen Lügen in der Lewinsky-Affäre an. Oder der Zynismus, der ihn 1998 sein Amt als „Speaker“ im Kongress kostete? cvm

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