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Meinung: Viel hilft viel

Ottmar Hitzfeld wird als Bundestrainer angeblich vier Millionen Euro verdienen. Die EsserWeltecke-Ackermann- Debatten der jüngsten Monate legen zwei Bewertungsmuster nahe: 1.

Ottmar Hitzfeld wird als Bundestrainer angeblich vier Millionen Euro verdienen. Die EsserWeltecke-Ackermann- Debatten der jüngsten Monate legen zwei Bewertungsmuster nahe: 1. Das soziale Gefüge dieser Gesellschaft geht aus dem Leim, wenn irgendeiner für irgendetwas so viel Geld verdient. Also: Vier Millionen ist absolut zu viel. Oder 2.: Gute Politiker/Manager bekommt nur, wer sie auch anständig bezahlt. Also, der Markt bestimmt die Preise. Im konkreten Fall bedeutete das: Hitzfeld verdient doppelt so viel wie Völler, also wird die deutsche Nationalmannschaft nun doppelt so oft siegen und nur noch halb so oft verlieren. Doch was ist das Doppelte einer Vizeweltmeisterschaft? Zweimal Zweiter?

Zu 1.: Schon zwei Millionen sind für einen Bundestrainer absolut zu viel. Es ist eine große Ehre, sich regelmäßig von Hunderttausenden Fans fürs Vaterland beschimpfen zu lassen. Zu 2.: Die EM zeigt, dass der Trainermarkt gar kein echter Markt ist. Dass man anständige Trainer auch für weniger Geld bekommen kann (der Tscheche Brückner verdient 150 000 Euro); dass umgekehrt kaum erfolgreichere Trainer als Völler sehr viel mehr verdienen (der Engländer bekommt 7,5 Millionen Euro). Dass Hitzfeld vier Millionen verdient, ist also absolut und relativ übertrieben. Wir sind aber bereit, darüber hinwegzusehen, wenn wir 2006 Weltmeister werden. Sonst muss er das Geld zurückzahlen. mos

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