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VOM NETZ GENOMMEN: VOM NETZ GENOMMEN

Was in dieser Woche bei Tagesspiegel.de Thema war.

Eine Transfergesellschaft für die rund 11.000 Schlecker-Frauen ist am Veto der FDP gescheitert. Die Opposition bescheinigt den Liberalen soziale Kälte, innerhalb der Koalition hat es ordentlich gekracht. Auch in unserer Community wurde das Thema heiß diskutiert. Lob für die Entscheidung kommt von User „McSchreck“: „Ich war von Anfang an gegen eine solche Transfergesellschaft, die hier völlig sinnlos ist.“ Die vielen Vergleiche zur Bankenrettung würden zudem nicht passen. „Um die Rettung ging es doch gar nicht.“ Das sieht auch „siono“ so. Die FDP hätte das „einzig Vernünftige gemacht, das Verbrennen von Staatskohle abgelehnt“.

User „TF-Fan“ vertraut auf die Mechanismen der Marktwirtschaft. „Gerade im Einzelhandel gibt es freie Stellen und dort, wo jetzt ein Schlecker geschlossen hat, wird an anderer Stelle neuer Bedarf an Kräften entstehen.“ Staatlichen Hilfen steht „TF-Fan“ kritisch gegenüber: „Wir leben schließlich in einer Welt, die sich nur dadurch weiter entwickeln kann, dass ein gewisser Wettbewerb in positiver wie auch negativer Hinsicht zu Konsequenzen und dadurch Weiterentwicklungen führt.“

„Baltar“ verweist auf die Nachteile, die eine Transfergesellschaft gehabt hätte. „Wer hier von den armen Schlecker-Frauen redet, hat nicht begriffen, wie das System funktioniert.“ Diese hätten schließlich nicht gegen ihre Kündigung klagen können, wenn sie in eine Transfergesellschaft überführt worden wären. „Insofern dürfen Sie als Steuerzahler dankbar sein, dass die FDP der Versuchung widerstanden hat, auf den grün-roten Betroffenheitszug aufzuspringen.“

User „stefanz“ meint, die Haltung der SPD sei nicht sozial, sondern „zynisch gegenüber anderen Arbeitslosen, die man nicht zum Wahlkampf verwenden kann“. Dem erwidert „bluesberlin“: „So weit sind wir schon gekommen. Hier werden Arbeitslose gegen Arbeitslose ausgespielt. Willkommen in Deutschland, im Land der sozialen Eiszeit.“

Auch User „rotehand“ kann die Entscheidung der FDP nicht verstehen und vermutet wahltaktische Überlegungen dahinter. „Die windigen Schnellartikulierer der FDP suchen das, was sie längst verloren haben: Das Profil!“ User „Minimal“ ist angesichts des Absturzes der FDP sauer, dass die Partei im Fall Schlecker überhaupt ein Wort mitreden durfte. „Bei der Wahl im Saarland hatte die FDP gerade mal 267 Stimmen mehr als die NPD. Eine 1,2-Prozent-Partei bestimmt, wo es langgeht.“ Das sei „unglaublich“.

„DaW“ rechnet vor, dass eine Transfergesellschaft den Steuerzahler nichts oder kaum etwas gekostet hätte. „Wir sollten uns einmal vor Augen halten, um was es hier geht: um eine Bürgschaft, bei der im worst case pro Bundesbürger einmalig 83 Cent fällig geworden wären.“ User „DaW“ findet es „fast schade“, nie die FDP gewählt zu haben. „Sonst könnte ich ihr nun wenigstens meine Stimme entziehen.“

Warum sich die FDP gegen die Transfergesellschaft entschieden hat, ist für „DrIng“ klar: „Arbeitnehmer gehören nun einmal nicht zur Klientel dieser Klientelpartei. Da besinnt man sich ganz schnell auf seine Wirtschaftskompetenz oder was man dafür hält.“

Aus Sicht von „mrdoering“ manövrieren sich die Liberalen „immer mehr ins Abseits“. Schließlich habe es parteiübergreifend einen Konsens gegeben. Zumindest zu dieser Aussage gab es keinen Widerspruch. Marc Etzold

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