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Meinung: Vor unseren Türen

Nun hat das Vogelgrippe-Virus Mannheim und Berlins Stadtrand erreicht. Überraschen kann das niemanden.

Nun hat das Vogelgrippe-Virus Mannheim und Berlins Stadtrand erreicht. Überraschen kann das niemanden. Vögel scheren sich nicht um Stadtgrenzen oder Landkreise. Eines aber ist anders: Ein Sperrbezirk mit zehn Kilometer Radius, das ist auf dem platten Land vorstellbar, nicht aber in Großstädten. In der Stadt sind nicht nur ein paar Hühnerfarmen und eine Straße zu überwachen; hier haben wir hunderte Straßen, schwärmende Vögel über dem Stadtzentrum sowie tausende streunende Katzen, die tote Vögel fressen. Muss also im Krisenfall die ganze Stadt zum Sperrbezirk werden, müssen in ganz Berlin die Katzen in den Wohnungen bleiben und die Hunde an die Leine kommen? Antworten fehlen; die Großstädte sind auf den Krisenfall noch weniger vorbereitet als die Landkreise. Das öffentliche Leben werde nicht beeinträchtigt, erklärte die Berliner Senatorin Heidi Knake-Werner vor einer Woche; Gleiches war gestern aus Mannheim zu hören. Wer soll das glauben? Schließlich hat uns in dieser Woche die am H5N1-Virus verendete Katze deutlich gemacht, dass Ämter selber von der Entwicklung überrollt werden. Kein Wunder, dass die Verunsicherung wächst. gn

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