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VW und Porsche: Dem Himmel so fern

Fusion – das ist ein freundliches Wort für Übernahme. Dass die Verhandlungen von VW und Porsche über einen, wie es verschleiernd heißt, integrierten Konzern ins Stocken geraten, überrascht deswegen nicht.

Hochzeiten im Himmel gibt es nicht und Fusionen auch nicht. Am Ende stehen sich Gewinner und Verlierer gegenüber. Fusion – das ist ein freundliches Wort für Übernahme. Dass die Verhandlungen von VW und Porsche über einen, wie es verschleiernd heißt, integrierten Konzern ins Stocken geraten, überrascht deswegen nicht. Porsche als eine Konzernmarke unter vielen – diese Idee lässt sich nicht einvernehmlich umsetzen. Binnen weniger Monate hat sich Porsche-Chef Wendelin Wiedeking in eine tragische Figur verwandelt. Er führte den Sportwagenhersteller vor anderthalb Jahrzehnten aus einer Krise heraus – und jetzt hinein in eine noch größere. Sein märchenhafter Triumph, der ihn zum mit großem Abstand bestbezahlten Manager in Deutschland machte, endet abrupt. Er scheitert, woran auch Maria-Elisabeth Schaeffler scheitert: an der Abhängigkeit von den Banken. Dank der Finanzkrise tragen sie auf einmal die gigantomanischen Pläne nicht mehr mit, von denen sie gestern noch hellauf begeistert waren. In Zuffenhausen beginnt so eine neue Ära. Zuletzt hatte Porsche am Finanzmarkt mehr Geld verdient als mit dem Verkauf von Autos. Das wird und muss sich wieder ändern. Doch allzu groß darf die Nähe zu volkstümlichen Marken wie VW, Skoda und Seat nicht sein. Sonst gibt es ganz am Ende nur Verlierer. mod

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