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Meinung: Wenn Angst die Vernunft frisst

SLOWAKEN STIMMEN FÜR POPULISTEN MECIAR

Plötzlich sind die Gespenster der Vergangenheit wieder lebendig. Die Slowaken machen den Nationalpopulisten Wladimir Meciar zum Favoriten für das Amt des Staatsoberhaupts – als hätten sie nichts daraus gelernt, dass der ihr Land schon einmal ins Abseits geführt hat. Gegenkandidat in der Stichwahl wird sein Bruder im Geiste, Ivan Gasparovic. Die „vernünftigen" Politiker, Amtsinhaber Rudolf Schuster und der weltoffene Außenminister Eduard Kukan, unterlagen. Hilft denn nicht einmal die EUErweiterung gegen die Volksverführer? Das Schockergebnis lässt sich auch durch die niedrige Wahlbeteiligung erklären. Die ist auch Ergebnis des Boykottaufrufs der Regierung gegen das populistische Volksbegehren für vorgezogene Neuwahlen. Ein teurer Erfolg. So blieben Wähler zu Hause, die sonst Kukan in die Stichwahl bugsiert hätten. Man muss nun keine Katastrophe an die Wand malen. Die Slowakei wird nicht unregierbar, aber die Reformpolitik mühsamer. Die Lage in der Slowakei und in Polen sollte Europa zu denken geben. Die EU-Erweiterung weckt im Osten große Ängste vor Benachteiligung. Ihr Sinn muss nach den Feiern zum 1. Mai erst recht bewiesen werden. cvm

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