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Meinung: Wenn’s ums Geld geht

DIE BANKEN UND DER LEITZINS

Rolf Breuer, oberster Aufseher der Deutschen Bank, ist für seine Schnellschüsse bekannt. Vor Jahresfrist stellte er in aller Öffentlichkeit vorzeitig die Pleite des KirchKonzerns fest, nun empfiehlt er in seiner Funktion als Bankenpräsident seinen Kollegen, die Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank nicht an die Kunden weiterzugeben. Breuer verweist auf die miese Ertragslage der Banken. Damit hat er nicht einmal unrecht. Wer den massiven Personalabbau bei den Kreditinstituten sieht, begreift, wie schlecht es um die Branche steht. Da kommt eine Senkung der Leitzinsen gerade recht. Die Banken können billiger Geld leihen. Geben sie diesen Preisnachlass nicht an ihre Kunden weiter, bleiben Milliarden Euro in ihren Kassen hängen. Breuer übersieht aber geflissentlich, dass die Zentralbank ihre Zinsen nicht gesenkt hat, um den notleidenden deutschen Banken zu helfen, sondern um die Konjunktur anzukurbeln. Und von einem kräftigeren Wirtschaftswachstum können auch die Kreditinstitute nur profitieren. Breuer überschätzt seinen Einfluss als Funktionär und er übersieht eine Grundregel: In Deutschland herrscht Wettbewerb. Die Konkurrenz zwischen privaten Banken, Sparkassen und Volksbanken hat bisher dafür gesorgt, dass Zinssenkungen weitergegeben werden. So wird es jetzt natürlich auch wieder sein. Die Kunden müssen nicht befürchten, über den Tisch gezogen zu werden. Sie müssen nur den Mut haben, die Hausbank zu wechseln.dr

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