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Meinung: Wert der Unabhängigkeit

DUISENBERGS AMTSZEIT ENDET

Endlich einmal eine Erfolgsgeschichte, und die gilt es auch aufzuschreiben: Vergessen sind die Unstimmigkeiten über die Dauer von Wim Duisenbergs Amtszeit – der erste Präsident der Europäischen Zentralbank hat sich in seinem halben Jahrzehnt an der Spitze um den Euro und die Stabilität verdient gemacht. Mister zwei Prozent: So hoch liegen das Niveau der Leitzinsen und die durchschnittliche Inflationsrate in den Mitgliedsländern. Die Leitzinsen waren nach dem Weltkrieg nie niedriger, und diese Inflationsrate hat es vor allem in Südeuropa über Jahrzehnte nicht gegeben. Summa summarum: Ein Meister der Stabilitätskultur – und mit diesem Ergebnis Ansporn für Nachfolger JeanClaude Trichet. Der hat sich als Chef der Banque de France den Ruf erworben, einer der besten Notenbanker der Welt zu sein, ist gesegnet mit starken Nerven (wie ein Prozess zeigte), außerdem nicht so leicht zu beeindrucken von Forderungen oder Wünschen der Politik, mit seinen Instrumenten die Konjunktur anzukurbeln. Da Unabhängigkeit den Wert der Zentralbank ausmacht, lässt auch Trichet Gutes erhoffen: ein „Währungshüter“ im Wortsinn zu sein. Und hat er Erfolg, hat Europa Erfolg. cas

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