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Meinung: Wider die Götter

Die Gendarmen von St. Tropez müssen sich, einfach nur um ihre Arbeit zu machen, wieder einmal hinter Büschen und Bäumen verstecken.

Die Gendarmen von St. Tropez müssen sich, einfach nur um ihre Arbeit zu machen, wieder einmal hinter Büschen und Bäumen verstecken. Nur gilt es nicht – wie einst bei Louis de Funes – die Nackten vom Strand zu verscheuchen. Die Götter der Cote d’ Azur will man in ihre Schranken weisen. Die Götter sind zornig, sie wehren sich gegen sterbliche Eindringlinge. Die nämlich tun, was Sterbliche so tun: sie machen Urlaub. Nehmen sich am Flughafen einen Leihwagen, den Bus, setzen sich in ein Taxi und legen mit ihrem nur allzu menschlichen Verhalten den Verkehr auf 130 Kilometern zwischen St. Tropez und Monte Carlo lahm. Da müssen die Götter ihrerseits tun, was Götter tun: fliegen! Mit dem Hubschrauber. Nur dürfen die nicht alle landen. Maximal zehn am Tag. Weil das die göttliche Herrlichkeit – die Schönen und Reichen – keineswegs tangiert, sind ihnen die Gendarmen von St. Tropez fest auf den Fersen. Oder eben fast. Knöllchen gibt’s erst, wenn die Rotorblätter stillstehen. Und die Piloten wissen das. Am Ende zeigt sich, wer die wahren Götter sind. nan

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