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Meinung: Wie er turnt

Medienkanzler ist ein Wort, das in die Irre führt. Es klingt immer, als hätte Gerhard Schröder alle Medien hinter sich.

Medienkanzler ist ein Wort, das in die Irre führt. Es klingt immer, als hätte Gerhard Schröder alle Medien hinter sich. So ist das bei weitem nicht. Viel Kritik hat der Mann erfahren, auch von denen, die er anfänglich traditionell an seiner Seite glaubte, von manchem großen Magazin beispielsweise. Sogar nachdem er sich eine Reformagenda hatte zusammenschreiben lassen, die seine Kritiker immer forderten. Aber wie auch immer man die Erfolge seiner Politik beurteilt, jetzt geht es um den Abgang. Und da gilt die alte Turnerregel: Auch den Abgang turnt man gut. Deshalb gibt Schröder noch einmal alles, zeigt sich Seit’ an Seit’ mit der SPD, der er vorher das Misstrauen ausgesprochen hat – weil sonst die Partei, der er die Kanzlerschaft verdankt, wegen dieser Kanzlerschaft in die Knie geht, auf einem historischen Tief landet. Darum zeigt er sich jetzt im größten Medium, im Fernsehen, wann immer er kann, weil er dort am besten wirkt. Noch bleiben ihm 16 Tage. cas

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