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Meinung: Wie es ihm gefällt

RUSSLANDS NEUE REGIERUNG

Wladimir Putins zweite Amtszeit hat bereits begonnen. Da ist zwar noch diese kleine Formalität: die Präsidentenwahl am Sonntag. Aber da das Ergebnis eh feststeht, warum soll er nicht jetzt schon die neue Regierung vorstellen – während die Russen den Kater vom wodkaseligen Frauentag ausschwitzen. Das spart Zeit. Und verstärkt vor dem Wahltag nochmals die Botschaft eines aktiven Präsidenten, der mattes Personal rücksichtslos feuert. Und wofür steht die Kabinettsumbildung? Für Aktionismus. Und für die Hoffnung, dass die Überraschung den Eindruck von Tatkraft vermittelt. Eben erst hatte Putin den langjährigen Premier Michail Kasjanow, angeblich ein JelzinMann, durch den EU-Gesandten Michail Fradkow ersetzt: ein Knalleffekt. Nun wird Außenminister Igor Iwanow, der seit Jahren loyal Verbindung zum Westen hielt, zum Sekretär des Sicherheitsrats degradiert. Gewiss, auch sein Nachfolger, UN-Botschafter Sergej Lawrow, hat diese Kontakte. Was aber kann er besser? Für die Russen wird das Riesenreich mit seinen vielfältigen Problemen auf wundersame Weise von einer ubiquitären Fernsehgestalt geführt: Präsident Putin, der Schulen eröffnet, die Armee ins Manöver führt, Staatsbesucher empfängt. Seine Minister, seine Lakaien, tauchen nur auf, wenn etwas schief geht. Dafür darf er keine Verantwortung übernehmen. cvm

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