zum Hauptinhalt

Meinung: Wirrwarr auf Weltniveau

KULTUSMINISTERKONFERENZ

Sieben dafür, acht dagegen, Bremen prüft. Aber was sind 3 bis 16 verschiedene KopftuchGesetze im Vergleich zu dem weltweit einmaligen Wirrwarr, das der deutsche Kulturföderalismus bei den Lehrplänen hervorgebracht hat? 2500 gibt es, eine stolze Zahl. Die Kultusministerkonferenz konnte sie in ihrem ersten Bildungsbericht lesen, der – was für ein Stoßseufzer – „keine neuen Hiobsbotschaften“ enthält. Ach, es kommt ein kleines Gruseln auf, wenn bei dieser Gelegenheit verkündet wird, die Länder hätten nach dem deutschen Pisa-Debakel „zahlreiche Reformen“ eingeleitet. Zahlreiche? Eltern, Lehrern und Schülern wäre mit drei bis vier Neuregelungen mehr gedient, wenn sie nur zu verstehen wären. Ist es womöglich der Kulturföderalismus selbst, der so viele Richtlinien und Pläne hervorgebracht hat, dass Schulen, Lehrer und Schüler sich in Regelwerken erstickt sehen, statt zu unterrichten und zu lernen? Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Denn die Kultusminister haben trotz der traurigen Bildungsmisere sogar noch Zeit genug, ihre angestammten Rechte trotzig zu behaupten. Der Vorschlag des Bundes, den Bericht mit den Ländern gemeinsam herauszugeben, stieß auf Ablehnung, wegen der Kulturhoheit. Nun kommt der nächste in zwei Jahren; wir sind’s zufrieden, denn das ist keine Hiobsbotschaft. tib

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false