zum Hauptinhalt

Meinung: Zeig uns die Brust, Münte!

Tätowierungen sind überhaupt die Sache in diesen schweren Zeiten. Da kann einer reden, wie er will: Erst, wenn er es sich auf die Schulter sticheln lässt, gilt die Sache.

Tätowierungen sind überhaupt die Sache in diesen schweren Zeiten. Da kann einer reden, wie er will: Erst, wenn er es sich auf die Schulter sticheln lässt, gilt die Sache. Oder aufs Hinterteil: Dort trägt der beliebte Dschungelbewohner Werner „Wendehals“ Böhm jetzt einen Notenschlüssel und den Namen seiner Liebsten: Susanne. Der „Bild“ durften wir entnehmen, dass das Ornament ungefähr so aussieht wie irgendwas, was angeödete Schüler in der Chemiestunde auf den Tisch krakeln. Doch es ist die Wahrheit, und Susanne ist begeistert. Darauf kommt es an. Wir haben mal diskret nachgefragt, wie es unsere Politiker halten mit ihren Tattoos: Edmund Stoiber hat noch ein altes, langsam verblassendes Bild von Franz Josef Strauß im Nacken, Jürgen Trittin lässt Freunde in der Sauna gern ein Windrad auf dem Oberschenkel sehen, halbkreisförmig herumrankt vom Wort „Kyoto“, und Münte, der Macher, hat sich ein Porträt von Alfred Bebel und die Worte „Agenda 2010“ auf die Brust tätowieren lassen. Eingeweihte rechnen damit, dass er anlässlich seiner Dankesrede als neuer Parteichef das Hemd aufreißt. Neue Maßstäbe in Sachen Glaubwürdigkeit!

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false