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Meinung: Zeitraubende Ehrung

MANAGER DES JAHRES

Es gibt sie noch, die guten Manager. In Deutschland hat der Postchef Klaus Zumwinkel den besten Job gemacht, findet das „Manager Magazin“ und verleiht ihm den Titel „Manager des Jahres 2003“. Nun ist es bei Vögeln, Fischen und Pflanzen so, dass der Appendix „… des Jahres“ für schwerstbedrohte Arten steht. Und irgendwie ist es bei guten Managern nicht anders. Es gibt einfach zu wenige davon. Trotzdem sollte sich Klaus Zumwinkel jetzt ein paar Gedanken machen. Im Jahr 1998 wurde DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp zum Manager des Jahres gewählt. Zwei Jahre später zerrten ihn seine Großaktionäre vor Gericht, die ihm vorwerfen, bei der Fusion die Unwahrheit gesagt zu haben. Schlimmer noch traf es Ron Sommer. Kaum war der Telekom-Chef zum i-Manager des Jahres 2000 gewählt, war er schon wieder weg. Woher das kommt? Unternehmensberater meinen, dass meistens Manager ausgezeichnet werden, die überragende Reden gehalten, bedeutende Museen gefördert oder zeitraubende Ehrenämter erfüllt haben. Das koste Zeit. Darunter leide die Arbeit. Deshalb sollten sich auch die Aktionäre sorgen. Die Postaktie gab gestern deutlich nach. uwe

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