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Meinung: Zum alten Eisen

IG METALL IN DER KRISE

Endlich ist der 8. Juli da. Tag der Abrechnung, Tag der Entscheidung, Tag des Neuanfangs. Oder der Tag, an dem die IG Metall auseinander fliegt? Der Gewerkschaftsvorstand entscheidet heute über Konsequenzen aus der Niederlage im Arbeitskampf um die 35Stunden-Woche. Und beendet dabei hoffentlich den zersetzenden Disput um den zweiten Vorsitzenden Jürgen Peters, der bislang im Herbst zum ersten Vorsitzenden gewählt werden sollte. Doch dann kam die Niederlage im Osten und die Abrechnung von IG-Metall-Chef Klaus Zwickel mit Peters, der wiederum mit einer Attacke gegen Zwickel reagierte. Vor ein paar Jahrzehnten hätten die Herren dieses Bubenstück um „Täuschung“, „Böswilligkeit“ und „Angriff auf die persönliche Integrität“ mit der Waffe entschieden. Das geht heute nicht mehr. Wer aber soll diesen Machtkampf, der auch ein Streit ist um die künftige Richtung der IG Metall, gewinnen? Keiner von beiden. Es ist schon einmalig, wie Zwickel und Peters die IG Metall in diese bedrohliche Lage manövriert haben. Und es ist überhaupt nicht vorstellbar, dass einer von beiden den Karren wieder flott macht. Im Gegenteil. Zwickel und Peters sind Ballast geworden; die beiden Vorsitzenden der IG Metall haben versagt und ihrer Organisation schweren Schaden zugefügt. Jetzt haben sie nur noch die Pflicht, der Gewerkschaft einen letzten Dienst zu erweisen: Rücktritt. alf

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