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Politik: … der Duden den Alltag testet

Ein bisschen ist das größte Problem des Landes in den Hintergrund geraten. Das Volk ist suchmüde.

Ein bisschen ist das größte Problem des Landes in den Hintergrund geraten. Das Volk ist suchmüde. Es liegt am Strand und schert sich wenig darum, dass die Nationalelf führungslos der WM 2006 entgegentreibt. Alles liegt in den Händen der Findungskommission rsp. in denen von Hauptkommissar Beckenbauer. Es liegt ruhig.

Damit der Erregungspegel der Republik nicht sinkt, hat Herr Kauder auf seinen Urlaub verzichtet. Volker Kauder ist Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSUFraktion, er sorgt sich um die „deutsche Amtssprache“. Denn diese sieht er durch die Rechtschreibreform in höchster Gefahr: Gar nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn es einem Wort wie „Besitzstörung“ ans Leder ginge. Wer auf fremder Leute Wiese sein Auto abstellt, um Pilze zu suchen, macht sich der Besitzstörung schuldig. Ach, Herr Kauder. Er möchte die Gewalt über die deutsche Sprache in der Föderalismuskommission diskutieren.

Könnte man sich darauf einigen: Kauder darf seine raue Amtssprache behalten, wenn die Föderalismuskommission einen Nachfolger für Rudi Völler findet?

Worüber wird eigentlich so erbittert gestritten bei der Rechtschreibreform? Geben wir diese Zeilen einfach mal zum Alltagstest. Die Redaktion des „Duden“ hat sie in die alte Rechtschreibung übertragen. Alle Veränderungen sind markiert:

Ein bißchen ist das größte Problem des Landes in den Hintergrund geraten. Das Volk ist suchmüde. Es liegt am Strand und schert sich wenig darum, daß die Nationalelf führungslos der WM 2006 entgegentreibt. Alles liegt in den Händen der Findungskommission rsp. in denen von Hauptkommissar Beckenbauer. Es liegt ruhig.

Damit der Erregungspegel der Republik nicht sinkt, hat Herr Kauder auf seinen Urlaub verzichtet. Volker Kauder ist Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, er sorgt sich um die „deutsche Amtssprache“. Denn diese sieht er durch die Rechtschreibreform in höchster Gefahr: Gar nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn es einem Wort wie „Besitzstörung“ ans Leder ginge. Wer auf fremder Leute Wiese sein Auto abstellt, um Pilze zu suchen, macht sich der Besitzstörung schuldig. Ach, Herr Kauder. Er möchte die Gewalt über die deutsche Sprache in der Föderalismuskommission diskutieren.

Könnte man sich darauf einigen: Kauder darf seine rauhe Amtssprache behalten, wenn die Föderalismuskommission einen Nachfolger für Rudi Völler findet?

Also bitte, sagt der Test: Ball flach halten!not

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