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Politik: … sich der Schleier lüftet

Wie wir leicht errechnen können, ist heute bereits Tag drei, seitdem die Beziehung von Elton John und seinem Mann David Furnish zwar mit erheblichem Trara, aber amtlich doch korrekt beglaubigt wurde. Nach allem, was man über die Frühphase des Eheglücks im Allgemeinen weiß, kann da bislang nicht allzu viel sein, was die traute Zweisamkeit in Schräglage gebracht haben könnte.

Wie wir leicht errechnen können, ist heute bereits Tag drei, seitdem die Beziehung von Elton John und seinem Mann David Furnish zwar mit erheblichem Trara, aber amtlich doch korrekt beglaubigt wurde. Nach allem, was man über die Frühphase des Eheglücks im Allgemeinen weiß, kann da bislang nicht allzu viel sein, was die traute Zweisamkeit in Schräglage gebracht haben könnte. Noch tropft der Honeymoon in voller Süße. Wer weiß, vielleicht hat der Elton seinem David heute Morgen eine „Candle“ in den Wind gestellt. Vielleicht war es auch andersherum.

Tag drei! Nein, da gibt es keinen Streit über die Kleinigkeiten des Alltags, etwa, ob Eltons 25 pinkfarbene Anzüge mal wieder ausgelüftet gehören. Oder ob es nun doch mal langsam gut ist mit den für ein paar tausend Pfund erworbenen Hochzeits-Lilien, Eltons Lieblingsblumen, weil man nicht mal mehr das Vorweihnachtsprogramm anschauen kann, ohne diesen penetrant süßlichen Duft in der Nase zu haben.

Nichts von alledem. Tag drei – wie gesagt, zart wachsen die Vertrautheiten, und auch, wenn uns es nichts angeht, dann wird womöglich in diesen Tagen aus Davids oder Eltons Mund, im Bad oder in der Küche, der Satz gekommen sein: Mensch Elton, (oder David, das ist in diesem Fall ja egal, Anm. der Red.), was bin ich froh, dass du ein Mann bist!

Ja, bzw.: Nein. Solche Sätze bringt nicht jeder Mann über die Lippen, wahrlich nicht, weswegen neulich in Kairo eine zumindest theoretisch vergleichbare Beziehung kurz vor ihrem amtlichen Vollzug umständehalber in die Brüche ging. Nach insgesamt dreijähriger Verlobungszeit hatte dort der 26-jährige Tamer exakt am Hochzeitstag und damit reichlich spät erfahren, dass seine 18-jährige Braut Mona in Wahrheit Achmed heißt. Mona, Achmed – das ist nicht nur lautmalerisch ein entscheidender Unterschied! Wegen der in Ägypten landesüblichen Verhüllungspraxis hatte Tamer diesen allerdings in den vergangenen drei Jahren nicht bemerkt.

Man kann sich die Irritation des jungen Mannes jedenfalls gut vorstellen, weswegen man Verständnis dafür aufbringen muss, dass ihn letztlich auch die Erklärung Achmeds nicht mehr umstimmte, sich seit Jahren schon einer Geschlechtsumwandlung unterziehen zu wollen, dafür bloß noch keinen geeigneten Arzt gefunden zu haben.

Bei manchen Ehepaaren ist es schöner Brauch, sich morgens gegenseitig aus der Zeitung vorzulesen. Wer weiß, vielleicht hat auch David die Meldung entdeckt, Elton wird erst mal eine Runde geweint haben, womöglich, und so könnte es sein, dass aus der Geschichte von Tamer und Achmed doch noch was wird – nämlich ein Lied. Vbn

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