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Pakistanische Sicherheitskräfte im Einsatz in Karachi, wo am Mittwochmorgen bei einem Attentat auf einen Bus mehr als 40 Schiiten getötet wurden.

© EPA/Rehan Khan

Update

43 Tote nach Bus-Anschlag in Pakistan: IS-nahe Gruppe bekennt sich zu Angriff auf Schiiten

Wieder Gewalt in Pakistan. Bei einem Angriff der Organisation Jundullah auf einen mit Schiiten besetzten Bus in Karachi sind mindestens 43 Menschen getötet worden.

Nach einem bewaffneten Angriff auf einen Bus im pakistanischen Karachi mit mehr als 40 Toten bekannte sich die Organisation Jundullah, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe steht, zu der Tat. „Wir werden weiter
Ungläubige angreifen“, sagte ein Sprecher der militanten sunnitischen Gruppe am Mittwoch lokalen Medien. Die Jundullah ist eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban. Im vergangenen Jahr schwor sie dem IS die Treue, der in Syrien und im Irak weite Landstriche beherrscht.

Bei dem Anschlag am Morgen eröffneten nach Polizeiangaben mindestens sechs Bewaffnete in der südpakistanischen Hafenstadt das Feuer auf den Bus. Mehr als ein Dutzend Attentäter auf Motorrädern hätten aus allen Richtungen mit automatischen Gewehren auf den Bus geschossen, berichtete der pakistanische TV-Sender Geo unter Berufung auf Polizeikreise. Nachdem das Fahrzeug gestoppt hatte, sollen die Täter das Massaker im Inneren des Busses fortgesetzt haben. Sie seien demnach von Sitzplatz zu Sitzplatz gegangen, um sich zu vergewissern, ob es Überlebende gibt. Dabei wurden mindestens 43 Mitglieder der schiitischen Ismailiten-Gemeinde getötet, darunter auch 16 Frauen. 13 weitere Menschen wurden verletzt, hieß es.

Etwa 60 Menschen seien in dem Bus auf dem Weg zu einer Moschee gewesen, hieß es. Schiiten waren in Pakistan in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Anschlägen, in Karachi mit seinen 20 Millionen überwiegend sunnitischen Einwohnern kommt es häufiger zu religiös oder politisch begründeter Gewalt. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden rund tausend Schiiten in Pakistan bei Anschlägen ermordet, zuletzt nahmen die Gewalttaten auch in Millionenstädten wie Karachi zu. (AFP/dpa)

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