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Politik: Ärzte kosten kleine Kliniken am meisten

Berlin - Im Tarifkonflikt mit ihren Ärzten haben die Betreiber kommunaler Krankenhäuser Argumentationshilfe bekommen: Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts weist nach, dass Tariferhöhungen für die Mediziner vor allem kleineren Kliniken in öffentlicher Trägerschaft zu schaffen machen würden. Dort lägen die Kosten für ärztliche Vollzeitkräfte schon jetzt um bis zu 30 Prozent höher als in vergleichbaren Häusern, die frei gemeinnützig oder privat betrieben werden.

Berlin - Im Tarifkonflikt mit ihren Ärzten haben die Betreiber kommunaler Krankenhäuser Argumentationshilfe bekommen: Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts weist nach, dass Tariferhöhungen für die Mediziner vor allem kleineren Kliniken in öffentlicher Trägerschaft zu schaffen machen würden. Dort lägen die Kosten für ärztliche Vollzeitkräfte schon jetzt um bis zu 30 Prozent höher als in vergleichbaren Häusern, die frei gemeinnützig oder privat betrieben werden.

Besonders krass falle die Diskrepanz an Kliniken mit weniger als 100 Betten aus, heißt es in der Studie, die dem Tagesspiegel vorliegt. Hier koste jeder Arzt die Kommunen im Schnitt mehr als 122 000 Euro im Jahr – frei gemeinnützige Häuser zahlten nur 92 000, private sogar nur 88 000 Euro. Die Ursache sind tarifliche und strukturelle Unterschiede. Bei Kliniken mit mehr als 200 Betten sei dagegen kein signifikanter Unterschied erkennbar.

Kommunale Kliniken behandeln mit 40 Prozent die meisten Patienten – mehr als doppelt so viele wie private Kliniken. Übermäßige Tariferhöhungen gefährdeten ausgerechnet diesen wichtigen Sektor, kommentierte der Interessenverband kommunaler Krankenhäuser die von ihm in Auftrag gegebene Studie, die er am Dienstag in Berlin präsentieren will. Der Zeitpunkt fällt in die Urabstimmung über Ärztestreiks, die noch bis zum 7. Mai läuft. Die Tarifverhandlungen für die 55 000 Ärzte an kommunalen Kliniken waren Anfang April gescheitert. Der Marburger Bund hatte fünf Prozent mehr Gehalt und eine bessere Vergütung der Bereitschaftsdienste gefordert und dies mit gestiegener Arbeitsbelastung begründet. Die Arbeitgeber boten 2,9 Prozent. raw

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