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© dpa

Äthiopien: Sechs Millionen Kinder von Hunger bedroht

Es ist ein tragisches Schicksal: Kaum fließen die Spendengelder zu den Betroffenen der Katastrophen in Birma und China, macht sich das Elend in anderen Erdteilen bemerkbar. In Äthiopien bahnt sich eine Hungersnot an. Kommt keine Hilfe, fallen ihr Millionen Kinder zum Opfer.

Bis zu sechs Millionen Kinder in Äthiopien sind nach Einschätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef von Hunger und Unterernährung bedroht. Angesichts der anhaltenden Dürre in vielen Regionen des Landes und der gestiegenen Lebensmittelpreise verschlechtere sich die Lage mit dramatischer Geschwindigkeit, warnte Unicef-Landesdirektor Bjorn Ljungqvist am Dienstag. Schon jetzt benötigten rund 126.000 stark unterernährte Kinder dringend Hilfe. Die Situation sei seit der letzten Hungerkrise im Jahr 2003 nicht so ernst gewesen.

Vor allem im Süden und Südosten Äthiopiens sei wegen unzureichender Regenfälle eine schlechte Ernte zu erwarten. Viele Menschen in Äthiopien könnten keine zusätzlichen Lebensmittel kaufen, nachdem die Preise für einige Getreidesorten allein seit September vergangenen Jahres um 50 bis 90 Prozent gestiegen seien.

Kinder mit aufgeblähten Hungerbäuchen

Im britischen Rundfunksender BBC klagten Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen (MSF), dass Spenden für Lebensmittel und humanitäre Maßnahmen derzeit rückläufig seien, da die Naturkatastrophen in China und Birma Spenden bänden. Schon jetzt seien in Äthiopien zahlreiche Kinder mit aufgeblähten "Hungerbäuchen" zu sehen. "In einer Klinik haben wir 250 Kinder, die nur überleben, wenn sie sofort behandelt werden", sagte David Noguera, Leiter des Noteinsatzdienstes von MSF. (stb/dpa)

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