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Afghanistan: Alliierte: Kampf gegen 36.000 Taliban

Die internationale Schutztruppe Isaf will nach eigenen Angaben das Taliban-Aussteigerprogramm der afghanischen Regierung massiv unterstützen und schätzt die Stärke des Gegners auf 25.000 bis 36.000 Kämpfer und 900 Kommandeure ein.

Osnabrück - In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte der Chef der Abteilung zur Reintegration von Taliban-Kämpfern im Isaf-Hauptquartier in Kabul, Generalmajor Richard Barrons, das geplante afghanische Programm sei ein wichtiger Beitrag in der neuen Gesamtstrategie zur Stabilisierung des Landes. Nach seiner Aussage werden die Radikalislamisten nur von zehn Prozent der Bevölkerung unterstützt.

Viele Programme mit ähnlichen Zielen seien in den vergangenen Jahren gescheitert, erklärte der Generalmajor. In vielen Fällen ging es bei den Maßnahmen um Waffenabgabe oder die Förderung einzelner Individuen, die schlecht umgesetzt und missbraucht worden seien. „Wenn ein Taliban-Kämpfer im Winter reintegriert ist und im Frühling wieder zu den Waffen greift, ist das keine gute Idee“, sagte der Generalmajor. Das neue Reintegrationsprogramm sei fundamental anders, weil es auf „die Gemeinden und ihre Söhne“ fokussiert sei. „80 Prozent der Taliban-Kämpfer leben 20 Meilen von ihrem Dorf entfernt. Ihnen soll wieder die Chance gegeben werden, in die Gemeinschaft zurückzukehren.“

Das Auswärtige Amt strebt eine Bildungsoffensive in Afghanistan an. Die mächtigste Waffe gegen die Terroristen sei die Bildung der Menschen, betonte Staatsministerin Cornelia Pieper am Freitag in Berlin. Sie bemühe sich daher in den laufenden Haushaltsverhandlungen um eine Verdoppelung der Gelder für diesen Zweck auf gut zehn Millionen Euro in diesem Jahr. Zugleich plädierte sie für eine Expertenkonferenz Ende 2010, bei der gemeinsam mit der Weltbildungsorganisation Unesco eine Bestandsaufnahme der internationalen Bildungsmaßnahmen vorgenommen werden soll. dpa/rtr

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