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Afghanistan: Bundeswehr hebt Waffenlager aus

Spezialkräfte der Bundeswehr haben im vergangenen Monat ein Waffenversteck im Norden Afghanistans ausfindig gemacht. 400 Granaten sprengten sie gleich an Ort und Stelle. Unterdessen nehmen Koalitionstruppen und Taliban offenbar immer weniger Rücksicht auf Zivilisten.

Die Bundeswehr hat ein umfangreiches Waffenversteck in Afghanistan ausgehoben. In dem Depot rund 120 Kilometer westlich vom Bundeswehr-Feldlager Masar-i-Scharif hätten 1100 Mörsergranaten, Treibladungen und Zündmittel gelagert. Das berichtet das Magazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Offiziere.

400 Granaten seien bei der Aktion Mitte Juli an Ort und Stelle gesprengt worden. Beteiligt war demnach auch das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam bestätigte am Samstag lediglich, dass ein Waffenlager ausgehoben wurde.

Anschläge und Entführungen zum Wochenende

Unterdessen hat ein Selbstmordattentäter am Freitag im Westen des Landes drei Menschen, darunter ein Kind, mit in den Tod gerissen. Fünf Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, als der Mann seinen Sprengstoffgürtel zündete. Ein Talibansprecher sagte, der Anschlag in Zaranj habe sich gegen einen örtlichen Geheimdienstchef gerichtet. Auch Sicherheitsleute seien dabei getötet worden. Die Sicherheitsbehörden wiesen diese Darstellung zurück.

Die Dachorganisation von rund 100 internationalen und einheimischen Hilfsorganisationen in Afghanistan Acbar hatte am Freitag die Konfliktparteien zu mehr Vorsicht aufgerufen: Im Juli waren so viele Zivilisten getötet worden wie in keinem anderen Monat seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban Ende 2001.

Das Innenministerium in Kabul berichtete, dass in der südöstlichen Provinz Paktika drei Talibankämpfer getötet wurden, als eine Bombe, die sie am Straßenrand verstecken wollten, vorzeitig explodierte. Zudem wurde im Osten des Landes am Freitag der Verwaltungschef des Marori-Distriktes in der Provinz Kunar entführt. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Der Provinzgouverneur bestätigte am Samstag, dass der Mann verschwunden sei. Er konnte aber nicht sagen, ob die Taliban die Tat begangen haben oder ob Stammesstreitigkeiten der Auslöser waren. (sf/dpa)

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