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Afghanistan: Neue Schlappe für Karsai bei Regierungsbildung

Afghanistans Parlament hat Präsident Karsai erneut eine Niederlage beigebracht. Zehn seiner 17 Kandidaten für einen Ministerposten lehnte es ab.

Hamid Karsai brachte nur seinen bisherigen Sicherheitsberater Salmai Rasul als neuen Außenminister durch. Damit hat Karsai zwei Wochen vor der internationalen Afghanistan-Konferenz in London noch immer keine komplette Regierungsmannschaft.

Nur eine von drei vorgeschlagenen Frauen wurde bei dem Votum im Parlament bestätigt: Amena Afsali, die das Ministerium für Soziales führen soll. Beobachter werteten das Ergebnis als weitere politische Niederlage für den Präsidenten, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, die neue Regierung vor der am 28. Januar beginnenden Londoner Konferenz auf die Beine zu stellen.

Trotz der schwierigen Kabinettsbildung hat Karsai nun 14 Minister seiner geplanten 24-köpfigen Mannschaft bestätigt, darunter auch die Minister für die wichtigen Ressorts Verteidigung, Inneres und Finanzen. Bereits bei seinem ersten Anlauf Anfang des Monats hatte Karsai eine Schlappe erlitten, als 17 seiner vorgeschlagenen 24 Ministerkandidaten im Parlament durchfielen.

Karsai war drei Monate nach der von Betrug überschatteten Präsidentenwahl im November im Amt bestätigt worden. Er steht unter wachsendem Druck des Westens, gegen die weit verbreitete Korruption vorzugehen und sein vom Krieg zerrissene Land acht Jahre nach dem Fall des Taliban-Regimes zu befrieden.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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