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Politik: Afghanistan: Römische Unruhe

Italiens Verteidigungsminister Martino ist eigentlich ein wortkarger Mann, der sich mit polemischen oder ironischen Äußerungen zurückhält. Einem Journalisten gegenüber sagte er am Donnerstag, dass er "zu Ostern doch besser zu Hause bleibt, denn man weiß ja nicht, was passieren wird.

Italiens Verteidigungsminister Martino ist eigentlich ein wortkarger Mann, der sich mit polemischen oder ironischen Äußerungen zurückhält. Einem Journalisten gegenüber sagte er am Donnerstag, dass er "zu Ostern doch besser zu Hause bleibt, denn man weiß ja nicht, was passieren wird." Sein Satz löste einen Sturm der Entrüstung aus. Denn einige Stunden vor Martinis Äußerung wurde eine Warnung der US-Regierung in Italien bekannt, wonach es an den Ostertagen zu Anschlägen durch die Terrororganisation Al Qaida kommen könnte. Man habe, so die Regierung in Washington, ernstzunehmende Hinweise der CIA erhalten.

Minister Martino stellte seine Äußerung sofort richtig. "Ich wollte nur Spaß machen", sagte er, aber niemand glaubte ihm. Wenig überzeugend wirkten auch die Beschwichtigungen von Ministerpräsident Berlusconi. "Wir haben die Situation unter Kontrolle", sagte er. Rom kritisierte Washington wegen der, so ein Mitarbeiter Berlusconis, "verantwortungslosen Panikmache". Die USA warnten ihre Bürger, an Ostern nicht nach Italien zu reisen. Die Terroristen könnten es auch auf den Papst abgesehen haben. Johannes Paul II. wird deshalb während der Feiertage und an den Zeremonien zum Osterfest durch Dutzende von Agenten des italienischen Geheimdienstes bewacht.

Thomas Migge

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