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Afghanistan: Schwere Gefechte in der Provinz Kandahar

Bei heftigen Kämpfen zwischen Taliban-Rebellen und Soldaten sind in Afghanistan mindestens 60 Menschen getötet worden. Bundesaußenminister Steinmeier reiste zu Gesprächen nach Afghanistan.

Kandahar - Rund hundert Taliban-Kämpfer hatten am Samstagabend den Basar von Pandschwaji (Provinz Kandahar) aus drei verschiedenen Richtungen gestürmt und Kämpfe mit der afghanischen Polizei begonnen.

Die afghanische Armee, Polizei und Soldaten der Nato-geführten Isaf-Schutztruppe hätten das Gebiet umstellt und die Angriffe erwidert, teilte die Polizei mit. Die Isaf-Truppen forderten nach eigenen Angaben Unterstützung aus der Luft und von der Artillerie an.

Bei den stundenlangen Gefechten starben nach Angaben des Verteidigungsministeriums 60 Menschen. Der Bezirksgouverneur Nias Mohammad Sarhadi sprach von 71 getöteten Taliban-Rebellen. Auch vier afghanische Polizisten und ein Soldat seien getötet worden. Nach fünf Stunden zogen sich die Taliban zurück.

In Pandschwaji hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder schwere Angriffe gegeben. Bei einem Selbstmordanschlag auf den Basar waren Anfang des Monats 21 Zivilisten getötet worden. Die Region gilt als Geburtsstätte der Taliban-Bewegung.

"Wir helfen diesem geschundenen Land"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reiste am Morgen nach Afghanistan. Er wollte in Kabul und im Norden Gespräche über den Wiederaufbau und die Stabilisierung führen. Wegen Sicherheitsbedenken war die Reise zuvor nicht angekündigt worden.

Steinmeier sagte vor seiner Abreise der "Bild am Sonntag", die Sicherheitslage in Afghanistan sei schwieriger geworden. Korruption und Drogenanbau seien Probleme, "derer wir noch nicht Herr geworden sind". Afghanistan bleibe einer der Schwerpunkte der deutschen Außenpolitik. "Wir helfen diesem geschundenen Land", sagte er. (tso/AFP)

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