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Politik: Afghanistan: Taliban wollen Visa für Diplomaten nicht verlängern

Die in Afghanistan regierenden Taliban haben am Samstag erneut eine Verlängerung der Visa für die drei westlichen Diplomaten abgelehnt, die sich um eine Freilassung der acht Shelter-Now-Mitglieder bemühen. Einen entsprechenden Antrag hätten er und seine beiden Kollegen nur Stunden zuvor eingereicht, erklärte Helmut Landes, Presseattaché der deutschen Botschaft in Pakistan.

Die in Afghanistan regierenden Taliban haben am Samstag erneut eine Verlängerung der Visa für die drei westlichen Diplomaten abgelehnt, die sich um eine Freilassung der acht Shelter-Now-Mitglieder bemühen. Einen entsprechenden Antrag hätten er und seine beiden Kollegen nur Stunden zuvor eingereicht, erklärte Helmut Landes, Presseattaché der deutschen Botschaft in Pakistan. Das Visum für Landes und die Diplomaten aus den USA und Australien läuft am Dienstag aus.

Die drei Gesandten erklärten, sie würden bis zur letzten Minute der Frist in Afghanistan bleiben und auf eine Verlängerung dringen. Auch eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, die Diplomaten in Kabul bemühten sich weiter um eine Visa-Verlängerung und eine Genehmigung zum Besuch der Gefangenen. Beides haben die Taliban wiederholt abgelehnt. Nach Angaben des US-Diplomaten Donahue machen die Taliban geltend, die Schwere der den Festgehaltenen zur Last gelegten Vorwürfe machten ihre Isolierung erforderlich.

Die acht Mitglieder der christlichen Hilfsorganisation sind nach Angaben der Taliban wohlbehalten und in Sicherheit. Das sei dem amerikanischen Unterhändler David Donahue mitgeteilt worden, sagte der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Philip Reeker, am Freitag. Der australische Gesandte Alastar Adams warf den Taliban vor, die Inhaftierten psychologisch unter Druck zu setzen. "Sie wollten nicht, dass diese Menschen wissen, dass sie Unterstützung haben", sagte er.

UN-Generalsekretär Kofi Annan drohte mit "ernsthaften Konsequenzen" für die humanitäre Hilfe in Afghanistan. Er bedaure, dass den Festgenommenen der Kontakt zu Diplomaten und Rechtsbeistand verweigert werde, sagte UN-Sprecher Manoel de Almeida e Silva in New York. Mit der Warnung vor den Folgen der fortdauernden Inhaftierung beziehe sich der Generalsekretär auf die immer schwieriger werdenden Bedingungen für Hilfsorganisationen in Afghanistan, in einer Zeit, da das Land unter den Folgen von Krieg, extremer Armut und Dürre leide.

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