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Brisante Informationen. AP enthüllte einen vereitelten Terroranschlag. Foto: dpa

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Politik: Agentur AP beklagt Abhöraktion US-Justizministerium soll Daten ausspioniert haben

Washington - Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ist nach eigenen Angaben zwei Monate lang vom Justizministerium in Washington bespitzelt worden. Die Behörde habe sich heimlich die Verbindungsdaten von mehr als 20 Telefon-Anschlüssen des Medienunternehmens und seiner Journalisten beschafft, teilte AP – eine der größten Nachrichtenagenturen der Welt – am Montag mit.

Washington - Die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ist nach eigenen Angaben zwei Monate lang vom Justizministerium in Washington bespitzelt worden. Die Behörde habe sich heimlich die Verbindungsdaten von mehr als 20 Telefon-Anschlüssen des Medienunternehmens und seiner Journalisten beschafft, teilte AP – eine der größten Nachrichtenagenturen der Welt – am Montag mit. Betroffen waren demnach Anschlüsse von AP-Büros in New York, Washington, Hartford (Bundesstaat Connecticut) und im US-Repräsentantenhaus. Die Liste ausgehender Telefongespräche umfasse auch Daten von Privat- und Mobiltelefonen von AP-Reportern.

AP-Präsident Gary Pruitt protestierte in einem Beschwerdebrief an Justizminister Eric Holder „mit allem Nachdruck gegen ein massives und noch nie dagewesenes Eindringen des Justizministeriums in die Aktivitäten der Associated Press zur Nachrichtenbeschaffung“. Das Justizministerium reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. AP stellte die Aktion in einen möglichen Zusammenhang mit Ermittlungen zu einem Bericht der Nachrichtenagentur über einen vereitelten Terroranschlag am 7. Mai 2012.

In der Meldung waren Details über eine CIA-Aktion im Jemen genannt worden. Die Terrororganisation Al Qaida soll damals versucht haben, eine Bombe in einem Flugzeug zu zünden. Die Behörden ermittelten nun, wer diese Informationen an AP weitergegeben habe, schrieb die Agentur am Dienstag. Sechs an der Berichterstattung beteiligte AP-Journalisten seien unter denjenigen, deren Verbindungsdaten sich das Justizministerium beschafft habe.

Die Agentur sei erst vor wenigen Tagen von offizieller Seite über die Aktion informiert worden, sagte Pruitt in dem im Internet veröffentlichten Beschwerdebrief. Es könne „keine mögliche Rechtfertigung für eine solche überbordende Sammlung der Telefonkommunikation“ geben, schrieb Pruitt. Er fordert das Ministerium auf, die Daten an die Agentur zurückzugeben und alle Kopien zu zerstören. dpa

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