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Politik: Althaus will im Sommer zurück sein

Arzt ist mit Genesung des CDU-Politikers zufrieden

Allensbach - Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat die feste Absicht, wieder in die Politik zurückzukehren. Das könnte vor der Sommerpause der Fall sein, bestätigte am Dienstag sein behandelnder Arzt bei einer Pressekonferenz zum gesundheitlichen Zustand des CDU- Politikers. Seit knapp fünf Wochen erholt sich Althaus in einer Fachklinik am Bodensee von den Folgen seines schweren Skiunfalls am Neujahrstag.

An seiner Rückkehr in die Politik „hat Herr Althaus nie einen Zweifel gelassen“, sagte Joachim Liepert, ärztlicher Leiter Neurorehabilitation an den Kliniken Schmieder in Allensbach (Baden-Württemberg). Ein genaues Datum des Wiedereinstiegs konnte er nicht nennen. Das hänge vom weiteren Verlauf der Rehabilitation ab. Er sagte nur so viel: Vor Ostern werde es nicht sein. Die vollständige Genesung, von der Liepert ausgeht, werde bis zum Frühjahr dauern. Althaus hatte bei dem Skiunfall, bei dem eine 41-jährige Frau starb, ein schweres Schädel-Hirn- Trauma erlitten.

Der Mediziner ist äußerst zufrieden mit dem Therapieverlauf des 50-jährigen Politikers. Zwar sei die Rehabilitation durch den Tod von Althaus’ Vater unterbrochen, aber in ihrem Erfolg nicht aufgehalten worden. Dieter Althaus bereiteten vor allem die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer noch Schwierigkeiten. Körperlich könne er sich „normal bewegen“. Ein Gips an seinem Arm sei zwischenzeitlich entfernt worden. Klinikdirektor Bruno Crone widersprach Spekulationen, Althaus sei durch den Unfall stark gealtert und gezeichnet.

Einem Gutachten zufolge hat der Politiker auf der Skipiste in Kärnten einen Fahrfehler begangen. Zu dem Unfall sei er Mitte März vernehmungsfähig, sagte Liepert. Althaus sei zu einer schriftlichen Stellungnahme, wie sie die gegen ihn ermittelnden österreichischen Behörden einholen wollen, in der Lage. Allerdings könne er sich nicht an das Unglück und die Minuten zuvor erinnern. Der Chefarzt geht davon aus, dass die Erinnerung nicht wiederkommt.

Eine psychologische Aufarbeitung des Unfalls habe noch nicht begonnen. Althaus sei derzeit nur eingeschränkt psychisch belastbar. Auch einer schriftlichen Äußerung zu seiner politischen Zukunft steht laut Joachim Liepert nichts im Weg. Bei der Landesvertreterversammlung der Thüringer CDU am 14. März muss eine schriftliche oder mündliche Stellungnahme von Althaus vorliegen, ob er zur Landtagswahl antritt. Thüringer Christdemokraten zeigten sich nach den Aussagen von Althaus’ Arzt erleichtert. Die amtierende Regierungschefin Birgit Diezel will Althaus im März am Bodensee besuchen, um mit ihm auch über die Kandidatenliste zur Landtagswahl zu sprechen.

Wann der Ministerpräsident generell nach Thüringen zurückkehren wird, ist ebenfalls ungewiss. Er wünscht sich ab Frühjahr einen ambulanten Therapieabschluss in seiner Heimat; das unterstützt sein behandelnder Arzt. In drei bis vier Wochen soll darüber entschieden werden. Philipp Zieger

Philipp Zieger

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