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Amnesty International: Neue Vorwürfe gegen CIA

Nach Dokumenten von Amnesty International hat der US-Geheimdienst rund 1000 Gefangenentransporte organisiert. Die Menschen seien über Tarnfirmen in Länder gebracht worden, in denen ihnen Folter und Misshandlung drohten.

London - Bei den Transporten wurde laut Amnesty International regelmäßig auch der europäische Luftraum genutzt. Dies gehe aus der Untersuchung von 1 000 Flügen in den Jahren 2001 bis 2005 hervor, heißt es in einem am Mittwoch in London veröffentlichten neuen Bericht. Der Einsatz von privaten Unternehmen beim Transport von Gefangenen zur Inhaftierung oder Folterung in anderen Länder erspare der CIA das Einholen von Überflug- und Landebewilligungen, heißt es darin.

In dem neuen Bericht zitiert Amnesty drei Jemeniten, die angeblich von der CIA entführt und während ihrer Haft misshandelt wurden. Aufgrund ihrer Aussagen über Flugzeiten, klimatische Bedingungen und andere Haftumstände könne rekonstruiert werden, in welchen Ländern die USA vermutlich Gefangene festhielten.

Amnesty fordert die britische Regierung auf, neue Angaben über Starts und Landungen von Flugzeugen im Dienst der CIA auf britischen Flugplätzen genau zu untersuchen. Nach Darstellung der Organisation wurden Maschinen vor allem auf schottischen Flughäfen beobachtet.

Unklar sei, ob sie bei der Landung Gefangene an Bord hatten. Die britische Regierung hat vor einigen Tagen erklärt, dass lediglich im Juni 1998 die Zwischenlandung eines Flugzeugs mit einem Terrorverdächtigen auf dem Weg in die USA bekannt geworden sei. In der Schweiz hat Amnesty nach eigener Darstellung sechs CIA-Flüge festgestellt. Zwischenlandungen gab es dabei in Zürich und Genf. (tso/dpa)

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