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Vorläufiges amtliches Endergebnis der Bundestagswahl 2025: Union wird stärkste Kraft, AfD landet bei 20 Prozent
Welche Koalitionen sind nach der Bundestagswahl wahrscheinlich? Und welche Parteien schaffen es 2025 in den Bundestag? Wir verraten die Wahlergebnisse der Bundestagswahl 2025.
Stand:
Mehr als 59 Millionen Menschen wurden im Vorfeld der Bundestagswahl am Sonntag dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Im Verlauf des Abends zeigte sich, welche Koalitionen künftig denkbar sind. Lesen Sie hier, wie die Parteien abgeschnitten.
Dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge wurde die Union mit 28,6 Prozent stärkste Kraft. Es folgen die AfD mit 20,8 Prozent, die SPD mit 16,4 Prozent, die bislang mit der SPD regierenden Grünen mit 11,6 Prozent und die Linke mit 8,8 Prozent. Die FDP blieb mit 4,3 Prozent klar unter der Fünf-Prozent-Hürde.
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Das BSW von Sahra Wagenknecht verfehlte den Einzug mit 4,972 Prozent nur äußerst knapp. Für ein Überschreiten der Fünf-Prozent-Hürde fehlten dem BSW etwa 13.000 Stimmen. Wäre das BSW in den Bundestag gekommen, hätte sich die Union für eine Regierungsbildung zwei Koalitionspartner suchen müssen.
Bei der Abstimmung über den 21. Deutschen Bundestag kam es zu massiven Verschiebungen in der Wählergunst. Größte Gewinnerin ist mit einem Zuwachs von 10,4 Prozentpunkten die AfD. Größte Verliererinnen sind mit einem Minus von über 9,2 Punkten die SPD und die FDP mit einem Minus von 7,1 Punkten.
Hintergründe und Analysen zur Bundestagswahl 2025
In unserem Tagesspiegel-Liveticker zur Bundestagswahl finden Sie durchgehend die neuesten Reaktionen und Hintergrundanalysen. Alle Ergebnisse finden Sie hingegen auf unserer interaktiven Wahlergebnis-Übersicht. Hier haben wir Ihnen auch die Ergebnisse für ganz Deutschland zusammengestellt.
Für die Hauptstadtregion gibt es außerdem und die einzelnen Ergebnisse für Berlin zusammengestellt. Darüber hinaus können Sie dort alle historischen Wahlergebnisse für Ihre Nachbarschaft seit 1990 erkunden.
Was bedeutet die Ergebnisse der Bundestagswahl?
Merz strebt nun nach eigenen Worten eine rasche Übernahme des Amts des Bundeskanzlers an: „Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind.“ Er wolle dabei mit allen „Parteien der demokratischen Mitte“ sprechen. Führende SPD-Vertreter zeigten sich offen für Koalitionsgespräche mit der Union.
Wie reagieren die Kanzlerkandidaten?
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz will so schnell wie möglich eine handlungsfähige Bundesregierung bilden. Die Union habe die Bundestagswahl gewonnen, sagte Merz in Berlin. „Ich weiß um die Verantwortung.“ Er wisse um die Dimension der Aufgabe. „Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird.“ Deutschland könne sich keine langatmige Regierungsbildung leisten: „Die Welt da draußen wartet nicht auf uns.“
Der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Niederlage der SPD in einem Statement kurz nach der Bundestagswahl eingestanden. „Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die sozialdemokratische Partei, das ist auch eine Wahlniederlage“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF.

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Die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla fielen sich in die Arme, als die Prognosen zum Wahlergebnis um 18.00 Uhr auf den Bildschirmen gezeigt wurden. Schnell fallen Worte wie „historisch“ oder „sensationell“. „Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten“, rief Weidel in den Saal der AfD-Wahlparty.
In Anspielung auf eine frühere Äußerung von Ex-Parteichef Alexander Gauland sagte sie: „Wir werden die anderen jagen, dass sie vernünftige Politik für unser Land machen.“ Tino Chrupalla sagte: „Wir sind jetzt die politische Mitte.“
Die Grünen sind nach Worten ihres Kanzlerkandidaten Robert Habeck bereit, sich auch an einer künftigen Regierung zu beteiligen. „Wir sind auch bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Habeck auf der Wahlparty seiner Partei in Berlin.
„Jetzt steht Deutschland vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die muss jetzt schnell und erfolgreich abgeschlossen werden.“ Habeck fügt hinzu: „Der Regierungsauftrag ist bei Friedrich Merz und der Union. Herzlichen Glückwunsch dazu.“
FDP-Chef Christian Lindner hat nach der Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl seinen Rückzug angekündigt. „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, schrieb Lindner am späten Sonntagabend im Online-Dienst X.
Bundestagswahl 2025: Wie hoch ist die Wahlbeteiligung?
Die Wahlbeteiligung lag mit 82,5 Prozent höher als 2021 (76,4) und erreichte den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Zur Stimmabgabe aufgerufen waren 59,2 Millionen Menschen, davon gut 42 Prozent 60 Jahre oder älter.
Bundestagswahl 2025: Welche Koalitionen sind jetzt möglich?
Merz hat beste Chancen, Kanzler zu werden, braucht für eine Regierungsbildung aber einen Partner. Ein Zusammengehen mit der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD hat der CDU-Chef ausgeschlossen.
Denkbar wäre eine Koalition der Union mit der SPD. Nur mit den Grünen zu regieren, reicht rechnerisch nicht für eine Mehrheit. Ein Dreierbündnis aus Union, SPD und Grünen ist quasi ausgeschlossen, weil es die Regierungsbildung weiter verkomplizieren würde. (mit Agenturen)
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