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Rauch steigt nach dem Angriff auf ein Gebäude der Migrationsbehörde auf.

© dpa

Angriff auf Regierungsgebäude: Dutzende Geiseln im ostafghanischen Dschalalabad genommen

Die Provinzhauptstadt Dschalalabad im Osten Afghanistans ist zuletzt wiederholt Ziel von Anschlägen geworden. Am Dienstag stürmten Bewaffnete ein Regierungsgebäude und nahmen Geiseln.

Bewaffnete Angreifer haben am Dienstag in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad bei einem Überfall auf ein Regierungsgebäude mehrere Dutzend Geiseln genommen. Mindestens acht Menschen wurden verletzt. Zeugen zufolge sprengte sich einer der Attentäter am Eingang in die Luft während zwei weitere in das Gebäude eindrangen. Ein Mitglied des Provinzrates sagte, rund 40 Menschen säßen offenbar in dem Gebäude fest, in dem ein Feuer ausbrach. Es waren Schüsse und die Explosion von Handgranaten zu hören. Schwarze Rauchwolken standen über der Stadt. Der Provinzregierung zufolge ereignete sich der Angriff während eines Treffens mit privaten Hilfsorganisationen zu Flüchtlingsfragen. Sicherheitskräfte sperrten das Gebiet ab.

Es habe mindestens zwei Explosionen gegeben, bevor die Angreifer auf das Gelände des Amts für Flüchtlingsangelegenheiten vorgedrungen seien, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. In der Nähe des Gebäudes befinden sich auch die Büros zahlreicher internationaler Organisationen.

Zunächst bekannte sich niemand zu dem Überfall. Die Taliban erklärten, sie hätten nichts damit zu tun. In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Anschlägen in der Stadt, die als Demonstration der Stärke der Islamisten-Milz IS gewertet wurden. Zuletzt waren Hoffnungen auf Friedensgespräche zwischen den Taliban und der Regierung aufgekommen.

Dschalalabad im Osten Afghanistans ist in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von Anschlägen geworden, bei denen dutzende Menschen getötet wurden. Zuletzt hatten Bewaffnete am Samstag ein Ausbildungszentrum für Hebammen in der Provinzhauptstadt angegriffen und dabei mindestens zwei Menschen getötet. Bei einem weiteren Anschlag im Westen Afghanistans wurden am Dienstag mindestens acht Menschen getötet, als ein Sprengsatz einen Reisebus traf. Nach Polizeiangaben wurden 40 Menschen verletzt. (Reuters, AFP, epd)

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