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Anschläge: Abchasien will Grenze zu Georgien schließen

Abchasien macht Georgien für mehrere Bombenexplosionen in der abgespalteten Kaukasusrepublik verantwortlich. Nun soll die Grenze zum Nachbarland dicht gemacht werden.

Nach der Explosion mehrerer Bomben in der abachsischen Stadt Suchumi hat die von Georgien abtrünnige Kaukasusrepublik die Schließung der gemeinsamen Grenze angekündigt. Die Maßnahme trete am Dienstag in Kraft und gelte für unbestimmte Zeit, sagte der Präsident der von Georgien abgespaltenen, international aber nicht anerkannten Republik, Sergej Bagapsch, am Montag vor Journalisten. Er beschuldigte die georgischen Geheimdienste, für die Explosionen verantwortlich zu sein. Durch zwei Explosionen auf einem Marktplatz in Suchumi wurden am Montag nach offiziellen Angaben sechs Menschen leicht verletzt. Am Sonntag waren bereits sechs weitere Menschen durch zwei Bombenexplosionen im Badeort Gagra an der Schwarzmeerküste verletzt worden.
  
Die abchasischen Geheimdienste suchten nach den Hintermännern der Anschläge, fügte Bagapsch hinzu. Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass Georgien für die Explosionen verantwortlich sei, sagte der abchasische Außenminister Sergej Schamba der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Die georgische Regierung wies eine Verwicklung in die Anschläge zurück. "Wir haben absolut nichts mit den jüngsten Explosionen in Abchasien zu tun", sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
  
Russland unterstützt Abchasien  

  
Vertreter der abchasischen Führung erklärten, die Anschläge sollten die Urlaubssaison stören. Jedes Jahr machen tausende russische Touristen Urlaub an der abchasischen Schwarzmeerküste. Seit Monaten befinden sich Russland und Georgien wegen der russischen Unterstützung für Abchasien in einer diplomatischen Krise.
  
Die Kaukasus-Region hatte sich im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion von Georgien losgesagt. Tiflis wirft Moskau vor, die Regierungen der Teilrepubliken Abchasien und Südossetien massiv zu unterstützen und sie in die Russische Föderation eingliedern zu wollen. Während sie völkerrechtlich weiter zu Georgien gehören, sind sie wirtschaftlich von Russland abhängig. (mpr/AFP)

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