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Politik: Anschläge auf Botschaften in Usbekistan

Moskau – Drei Selbstmordattentäter haben vor den Botschaften der USA und Israel sowie der Generalstaatsanwaltschaft in der usbekischen Hauptstadt Taschkent Bomben gezündet und dabei mehrere Menschen getötet. Über die Zahl der Opfer war zunächst nichts Genaues bekannt.

Moskau – Drei Selbstmordattentäter haben vor den Botschaften der USA und Israel sowie der Generalstaatsanwaltschaft in der usbekischen Hauptstadt Taschkent Bomben gezündet und dabei mehrere Menschen getötet. Über die Zahl der Opfer war zunächst nichts Genaues bekannt. Nach russischen Agenturmeldungen kamen vor der israelischen Botschaft mindestens zwei Menschen ums Leben. Es soll sich um usbekische Mitarbeiter der Botschaft handeln.

„Es kam ein Mann vorbei, der einen Gürtel mit Sprengstoff um sich hatte. Er jagte sich in die Luft“, sagte ein Augenzeuge des Anschlags vor der US-Botschaft. Sicherheitsbehörden riegelten die Innenstadt ab. Augenzeugen sprachen von „chaotischen Zuständen“. Zu den Anschlägen bekannte sich am Freitag im Internet die islamistische „Gruppe Islamischer Dschihad in Usbekistan“.

Im März waren bei einer Anschlagserie in der autokratisch regierten zentralasiatischen Republik 47 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem Feuergefecht unweit der Residenz von Präsident Karimow wurden damals 19 mutmaßliche Terroristen erschossen. In Taschkent wurde am Freitag die Anhörung vor dem Obersten Gericht im Prozess gegen 15 Angeklagte beendet, die an den Terrorakten im Frühjahr beteiligt gewesen sein sollen. Das Regime in Taschkent hatte Anhänger der islamistischen Partei Hizb ut Tahrir für die Anschläge verantwortlich gemacht.

Die überwiegend von Moslems bewohnte säkulare Republik ist der wichtigste Verbündete der USA in Zentralasien. Die US-Armee baute dort nach dem 11. September Militärstützpunkte auf. Auch ein Kontingent deutscher Truppen ist nahe der afghanischen Grenze stationiert.

Bertram Werner

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