zum Hauptinhalt

Anschläge von Bombay: Erste Verdächtige festgenommen

Zehn Tage nach den Anschlägen von Bombay hat die indische Polizei drei Verdächtige festgenommen. Durch mehrere Bomben waren am 11. Juli 183 Menschen getötet und mehr als 800 verletzt worden.

Bombay/Mombasa - Die Festgenommenen seien Teil einer «größeren Verschwörung», teilte die Antiterror-Polizei in Bombay mit. Es handelt sich um die ersten Festnahmen seit den Anschlägen. Zu der Tat bekannte sich bislang niemand. Die Behörden vermuten die radikal-islamische Organisation Lashkar-e-Taiba als Drahtzieher, die in Pakistan und auch im indischen Teil Kaschmirs aktiv ist. Die Polizei in Kenia nahm unterdessen nach eigenen Angaben einen der meistgesuchten indischen Terroristen in Mombasa fest.

Die drei Männer wurden den Angaben zufolge in der Nacht zum Freitag festgenommen, einer von ihnen in einem Vorort von Bombay, die beiden anderen im östlichen Bundesstaat Bihar. Die beiden letzteren wurden am Morgen nach Bombay geflogen und sollten dort noch im Laufe des Tages gemeinsam mit dem dritten Verdächtigen einem Richter vorgeführt werden. Die genaue Rolle der Männer bei den Anschlägen werde geprüft, teilte die Anti-Terror-Polizei mit.

In der indischen Finanzmetropole waren am 11. Juli im abendlichen Berufsverkehr binnen weniger Minuten insgesamt sieben Sprengsätze an Bahnhöfen und in Vorortzügen explodiert. Es handelte sich um die schlimmsten Anschläge in Indien seit 13 Jahren. Nach Ansicht der Behörden tragen sie die Handschrift der Lashkar-e-Taiba, die ihre Verwicklung allerdings bestritt.

Pakistan wehrt sich gegen Schuldzuweisungen

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf forderte Indien am Donnerstag in einer Fernsehansprache auf, die Schuldzuweisungen gegen Islamabad einzustellen. Dies schwäche den notwendigen gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus. Der indische Premierminister Manmohan Singh hatte Pakistan eine Mitschuld an den Anschlägen gegeben. Die Attentäter hätten ohne Hilfe von der «anderen Seite der Grenze» nicht so hart zuschlagen können, sagte Singh.

Die Anti-Terror-Polizei in Mombasa erklärte am Donnerstagabend, sie habe das Lashkar-e-Taiba-Mitglied Abdul Karim Tunda gefasst. Er werde vermutlich an Indien ausgeliefert. Indischen Presseberichten zufolge ist Tunda für 33 Bombenattentate in Neu Delhi und Umgebung verantwortlich, bei denen zwischen Dezember 1996 und Januar 1998 insgesamt 21 Menschen starben und 400 weitere verletzt wurden. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false