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Politik: Antiterroreinheit sucht Attentäter

Nach Messerattacke auf Soldaten in Paris / Weitere Festnahmen in London.

Paris/London - Drei Tage nach dem Mord an einem Soldaten in London hat ein Unbekannter in Paris einen französischen Soldaten mit einem Messer attackiert. Während der französische Innenminister Manuel Valls Parallelen zwischen beiden Attacken zog, sagte Staatschef François Hollande am Samstag, es gebe „derzeit“ keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Tötung des britischen Soldaten durch zwei mutmaßliche Islamisten. In London wurden weitere Verdächtige festgenommen. Unter anderem „die plötzliche Gewalt des Angriffs“ sei ähnlich, sagte Valls, der einen Vergleich mit der Bluttat in London nahelegte.

Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte am Samstag: „Man hat einen Soldaten töten wollen, weil er ein Soldat ist.“ Er und Valls würden den „unerbittlichen Kampf gegen den Terrorismus“ fortsetzen. Der Zustand des im Nacken verletzten Soldaten war am Sonntag stabil. Der Angriff ereignete sich am Samstag im Pariser Westen. Der 23-Jährige gehörte einer gemischten Militär-Polizei-Patrouille an. Der Täter war am Sonntag weiter flüchtig. Staatsanwalt Robert Gelli sagte, die Antiterroreinheit habe die Ermittlungen übernommen.

Nach dem Mord an einem britischen Soldaten auf offener Straße in London am Mittwoch nahm die britische Polizei drei weitere Verdächtige fest. Zwei 24 und 28 Jahre alte Männer seien am Samstag in einem Haus in der britischen Hauptstadt gefasst worden, ein 21 Jahre alter Mann auf der Straße, erklärte Scotland Yard. Im Südosten Londons durchsuchte die Polizei vier Wohnungen.

Die britischen Sicherheitsdienste geraten nach dem Soldatenmord zunehmend unter Druck. Für Zündstoff sorgen dabei Berichte, dass der Inlandsgeheimdienst MI 5 den mutmaßlichen Täter rekrutieren wollte. Die Berichte bezogen sich auf Aussagen eines angeblichen Freundes von Michael Adebolajo. Der MI 5 habe Adebolajo nach einer Reise nach Kenia als Informanten anzuwerben versucht, sagte Abu Nusaybah, der eigenen Angaben zufolge den 28-jährigen mutmaßlichen Täter seit 2002 kannte. Adebolajo sei in Kenia festgenommen und in Haft misshandelt worden. Bei seiner Rückkehr sei Adebolajo vom MI 5 befragt und zur Zusammenarbeit mit dem Dienst gedrängt worden, sagte Nusaybah. Wie die BBC mitteilte, wurde Nusaybah unmittelbar nach dem Interview festgenommen. AFP

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