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Politik: Arbeitserlaubnis für Asylbewerber: Ein bisschen Arbeit für ein bisschen Würde (Kommentar)

Dieter Wiefelspütz hat ein Wort verwendet, das in der Zeit fremdenfeindlicher Übergriffe rar geworden ist. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion sprach von der Würde der Menschen.

Dieter Wiefelspütz hat ein Wort verwendet, das in der Zeit fremdenfeindlicher Übergriffe rar geworden ist. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion sprach von der Würde der Menschen. Nicht der Deutschen, sondern von der der Asylbewerber. Er will, dass sie nach einer Wartefrist von einem Jahr in Deutschland arbeiten dürfen. Seit drei Jahren gibt es ein absolutes Arbeitsverbot für Asylbewerber, die seither ins Land gekommen sind. Das soll sich nun ändern. Zu Recht. Umstritten ist die Frist. Natürlich darf eine Aufhebung des Verbots keine Sogwirkung haben und Zuwanderer anlocken. Sie darf aber auch nicht dazu führen, dass Asylbewerber hier über Jahre menschenunwürdig leben müssen. Eine schwierige Debatte in der gegenwärtigen Zeit. Denn nicht nur der Inhalt ist von Bedeutung, sondern auch die Wortwahl. Unsensible Worte können ebenso zu Fremdenfeindlichkeit führen wie falsche Behauptungen - zum Beispiel die, dass die Asylbewerber den Deutschen die Arbeitsplätze wegnähmen. Das ist falsch. Denn sie dürfen erst arbeiten, wenn kein Deutscher oder EU-Bürger den Arbeitsplatz will. Die Bevölkerung ist empfindlich geworden. Die Politiker müssen darum in Debatten wie dieser besonders behutsam sein.

bew

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