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Arizona: US-Häftling hingerichtet

In Arizona ist ein verurteilter Mörder nach 20 Jahren im Todestrakt mit einer Giftinjektion hingerichtet worden.

Washington - Im US-Bundesstaat Arizona ist ein Häftling hingerichtet worden, der ausdrücklich auf Versuche zur Revision seines Todesurteils verzichtet hatte. Der wegen Mordes verurteilte Robert Comer sei nach einer Giftinjektion gestorben, teilte ein Gefängnissprecher mit. Comer hatte bereits vor neun Jahren erklärt, dass er sein Urteil nicht anfechten und statt dessen hingerichtet werden wolle.

Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt: Comers Verteidiger argumentierten, ihr Mandant sei nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kraft. Gegen seinen Willen hatten sie zunächst weiter versucht, die Hinrichtung abzuwenden. Menschenrechtsgruppen machten geltend, Comers Hinrichtung laufe auf staatliche Beihilfe zum Selbstmord hinaus.

Urteilsverkündung an Rollstuhl gefesselt

Comer war für schuldig befunden worden, 1987 auf einem Campingplatz einen Mann getötet und eine Frau vergewaltigt zu haben. Das Verfahren hatte nur einen Tag gedauert. Comer war dabei unter Gewalt von Beamten in den Gerichtssaal gebracht worden, nachdem er sich stundenlang in seiner Zelle verbarrikadiert hatte. Die Urteilsverkündung verfolgte er an einen Rollstuhl gefesselt.

Nach der Verurteilung wurde Comer mehrere Jahre in einer fensterlosen Einzelzelle eines Hochsicherheitstrakts in Arizona gefangen gehalten. Seine Verteidiger argumentierten, dass diese Haftbedingungen den psychischen Zustand Comers verschlechtert und seinen Todeswunsch befördert hätten. Seine Hinrichtung war die 20. in diesem Jahr in den USA. (tso/AFP)

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