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Politik: Atommülltransporte: Umweltschützer bereit zu Gesprächen mit Trittin

Trotz der Kritik an der geplanten Wiederaufnahme der Atommülltransporte wollen Umweltschützer mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) über die Atompolitik sprechen. "Wir sind bereit zu Gesprächen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Gerhard Timm.

Trotz der Kritik an der geplanten Wiederaufnahme der Atommülltransporte wollen Umweltschützer mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) über die Atompolitik sprechen. "Wir sind bereit zu Gesprächen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Gerhard Timm. "Das haben wir ganz klar signalisiert." BUND und andere Umweltverbände sowie Anti-Atom-Gruppen hatten eine Einladung Trittins zu einem Gespräch über den ersten Castor-Transport nach Gorleben unter der rot-grünen Regierung boykottiert. Erstmals seit vier Jahren wird Ende März, Anfang April wieder Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben gebracht.

Timm schloss Gespräche nur über Castor-Transporte aber weiter aus. Der BUND habe immer die Position vertreten, dass Atommülltransporte gefährlich seien und zu einer Verlängerung des Betriebs von Atomkraftwerken führten. "Wir wollen einen Sofortausstieg", sagte Timm. Er verurteilte den Anschlag auf die zum Zwischenlager Gorleben führende Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg. "Aber wir halten es für richtig, sich in friedlichen Demonstrationen zu versammeln, um diese Castor-Transporte nach Möglichkeit zu verhindern". Trittin hält Proteste gegen die Castor-Transporte für falsch und verweist auf Deutschlands Verpflichtung, seinen Atommüll zurückzunehmen.

Die große Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge Verständnis für friedliche Proteste gegen Castor-Transporte. Mit Blick auf den für Ende März geplanten Atommüll-Rücktransport aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in das Atomlager Gorleben sind 74 Prozent der Deutschen für friedliche Demonstrationen, wie das Meinungsforschungsinstitut dimap im Auftrag der "Bild"-Zeitung und des MDR ermittelte. Im niedersächsischen Dahlenburg versammelten sich am Sonnabend nach Polizeiangaben rund 1000 Castor-Gegner zu einer Demonstration gegen den Ende März erwarteten Atommüll-Transport nach Gorleben.

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