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Atomstreit: Peres nennt Ahmadinedschad "eine menschliche Bombe"

Israel hat im Atomstreit mit Iran den Ton deutlich verschärft. Gleichzeitig forderte der stellvertretende israelische Ministerpräsident Shimon Peres die internationale Gemeinschaft auf, keine "Schwäche" zu zeigen.

Berlin - Die internationale Gemeinschaft dürfe sich nicht spalten lassen. "Wir können eine Atombombe in der Hand der Iraner nicht hinnehmen", betonte Peres. Ahmadinedschad hatte mehrfach die Vernichtung Israels gefordert und war deswegen auf scharfen internationalen Widerstand gestoßen. Ungeachtet des kollektiven Drucks wiederholte er, das Nahost-Problem lasse sich nur lösen, wenn Israel verschwinde. Peres sagte dazu, dies entwerte alle Friedensbeteuerungen Irans. Hier gehe es nicht mehr um Gut und Böse, sondern um "eine Spaltung der Welt in Gläubige und Ungläubige". Deshalb seien alle Staaten aufgerufen, das iranische Atomprogramm zu stoppen.

Unterdessen bekräftigte das Angebot, die Uran-Anreicherung durch Frankreich überwachen zu lassen. In den jüngsten Gesprächen zwischen dem iranischen Atom-Unterhändler Ali Laridschani und dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana sei die Idee zur Gründung eines Konsortiums unter französischer Beteiligung zur Produktion von angereichertem Uran besprochen worden. Es sei dabei als "ein angemessenes Mittel, den friedlichen Charakter der iranischen Nuklear-Aktivitäten zu garantieren" gesehen worden. Allerdings sei bisher "keinerlei Entscheidung" zu dem Thema gefallen.

Der stellvertretende Chef der Teheraner Atomenergiebehörde, Mohammed Saidi, hatte am Dienstag vorgeschlagen, die französischen Nuklearfirmen Areva und Eurodif könnten Teil eines Konsortiums zur Iran-Anreicherung werden. Paris könne damit das Uran-Programm des Iran überwachen. Die französische Regierung hatte den direkt an sie gerichteten Vorschlag allerdings abgelehnt und auf den als Verhandlungsführer im Atomstreit eingesetzten Solana verwiesen. Der hatte das Angebot als "interessant" bezeichnet und wollte es genauer prüfen. (tso/AFP)

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