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Attentate: Neue Angriffe von Islamisten in Nordnigeria

Am Montag haben Mitglieder der islamistischen Gruppe "Boko Haram" (Bildung ist verboten) im Norden Nigerias drei koordinierte Attentate verübt. Dabei sind nach Informationen des britischen Senders BBC mindestens 50 Menschen getötet worden.

Berlin - Schon am Sonntag waren bei Kämpfen zwischen der Polizei und den Islamisten in Bauchi mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Gruppierung wurde nach Angaben nigerianischer Zeitungen im Jahr 2004 gegründet und lehnt den westlichen Lebensstil ab. Zudem will die Gruppe die Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, in ganz Nigeria erzwingen. Bisher gilt die Scharia nur in den nördlichen, muslimischen Provinzen Nigerias. Polizei und Governeure der Nordprovinzen sprechen davon, die Gruppe habe Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida und folge der Lehre der afghanischen Taliban.

Monika Umunna, die in Lagos für die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet, sagte dem Tagesspiegel, alle seien überrascht von den Auseinandersetzungen. Ihrer Erfahrung nach haben religiöse Konflikte im Norden Nigerias fast immer einen politischen Grund. Oft seien es sehr lokale politische Auseinandersetzungen, die im Raster von Religionskonflikten ausgetragen würden. So war das auch im November 2008, als in Jos bei Kämpfen zwischen Muslimen und Christen etwa 700 Menschen starben. Dort war der Grund eine lokale Wahl, bei der es Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll. deh

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