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Auswärtiges Amt: Tote im Jemen sind wahrscheinlich nicht deutsche Geiseln

Bei den fünf im Nordjemen gefundenen Leichen handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um die dort entführte deutsche Familie.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, bei den sterblichen Überresten handele es sich "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht um die fünfköpfigen Familie aus Sachsen. "Die Bundesregierung wird wie bisher alles daran setzen, damit unsere deutschen Landsleute, die als Geiseln festgehalten werden, frei kommen."

Die fünf verkohlten Leichen wurden an der Grenze zwischen den nördlichen Provinzen Saada und Al-Jawf gefunden. Ein Vertreter der jemenitischen Regierung sagte in Sanaa, die fünf Toten seien Einheimische gewesen. Aus Behördenkreisen verlautete, dass es sich bei den Toten um Flüchtlinge aus Somalia handele. Nach Angaben eines örtlichen Informanten hatte ein Mann Leichenteile im Norden des Landes entdeckt und den Behörden übergeben. Weitere Untersuchungen hätten zu den sterblichen Resten der fünf Menschen geführt. Bei den Funden handelt es sich um die Überreste zweier Männer, einer Frau und eines Kindes.

Diese Angaben hatten die Vermutung nahe gelegt, dass es sich bei den Toten nicht um die vor einem dreiviertel Jahr entführte Familie aus Sachsen – ein Ehepaar und drei Kinder – handeln könnte.

Das deutsche Ehepaar aus Sachsen war mit seinen drei kleinen Kindern im Juni als Teil einer neunköpfigen Gruppe von Ausländern in der Gegend von Saana entführt worden. Von ihnen fehlt bisher jede Spur. Zu der Gruppe gehörten auch zwei deutsche Frauen und eine Südkoreanerin, die später tot aufgefunden wurden. Nach Medienberichten verlangten die Entführer für die Familie zwei Millionen Dollar Lösegeld. In Jemen sind wiederholt Touristen entführt und nach unbestätigten Berichten gegen Lösegeld wieder freigelassen worden.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, AFP

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