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Bagdad: Truppen errichten Mauer um Sunnitenviertel

Die Gewalt in Bagdad hält unvermindert an. Irakische und amerikanische Truppen haben nun rund um ein sunnitisches Unruheviertel eine Mauer errichtet.

Bagdad/Kerbela - Dutzende Betonbarrieren seien aufgestellt worden, um den Zugang nach Dura zu versperren, erklärte die US-Armee. Nach ihren Angaben hatten "Terroristen" in den vergangenen Wochen das südliche Sunnitenviertel genutzt, um die blutigen Konflikte zwischen Schiiten und Sunniten weiter anzufachen.

Trotz eines seit Mitte Juni enorm verstärkten Sicherheitsaufgebots der irakischen und amerikanischen Sicherheitskräfte hält die Gewalt in Bagdad an. Seit acht Tagen verfolgen die multinationalen Truppen unter US-Führung eine neue Strategie: Unruheviertel sollen isoliert und befriedet werden, um auf diese Weise zunehmend "sichere Zonen" zu schaffen. Dura ist der erste Stadtteil, der unter die neue Strategie fällt. Scharfe Zugangskontrollen sowie regelmäßige Hausdurchsuchungen hätten bereits erste Ergebnisse gezeigt, sagte ein Militärsprecher: "Bisher fanden wir wöchentlich mindestens 25 Sprengsätze in Dura; diese Woche waren es nur vier".

Tote bei Anschlag auf Talabanis Parteisitz

Bei einem Selbstmordanschlag auf den Parteisitz von Präsident Dschalal Talabani in der nordirakischen Stadt Mossul wurden unterdessen vier Menschen getötet und 36 weitere verletzt. Nach Angaben der Polizei sprengte sich der Attentäter am Morgen mit seinem Wagen vor dem Sitz der Patriotischen Union Kurdistans in die Luft.

Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen schiitischen Milizen und der Polizei gilt seit heute in Kerbela eine unbegrenzte Ausgangssperre. Nach dem Bericht eines AFP-Korrespondenten hatten sich Polizisten und Anhänger des radikalen schiitischen Geistlichen Mahmud al Hassani am Morgen heftige Kämpfe geliefert. Ein Sprecher des US-feindlichen Ayatollahs warf den Polizisten vor, ohne Grund 30 bis 40 seiner Anhänger festgenommen zu haben. Die Miliz kontrolliert inzwischen 75 Prozent der schiitischen Pilgerstadt rund 110 Kilometer südlich von Bagdad. (tso/AFP)

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