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Beleidigung Atatürks: "Dieser Mann" soll in der Türkei strafbar sein

Nichts ist den Türken heiliger als ihr Staatsgründer Atatürk: Jetzt drohen einem türkischen Professor bis zu drei Jahre Gefängnis, weil er den General bei einer Diskussion als "diesen Mann" bezeichnet haben soll.

Istanbul - Damit sei Atatürk beleidigt worden, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft im westtürkischen Izmir nach Presseberichten. Der Politikwissenschaftler Yayla weist die Vorwürfe zurück und spricht von einer Rufmordkampagne. Die Beleidigung Atatürks ist in der Türkei strafbar.

Der Professor hatte bei einer Podiumsdiskussion im vergangenen November über die Erwartungen der EU an den Beitrittsbewerber Türkei gesprochen. Dabei hatte er vorausgesagt, dass die EU die Frage stellen werde, warum es in der Türkei in jedem Ort ein Atatürk-Denkmal gebe und warum in jeder Amtsstube das Bild des Staatsgründers hänge.

Nach eigenen Worten rief Yayla lediglich dazu auf, über die auf Atatürk zurückgehende Ideologie des Kemalismus zu diskutieren; auch habe er Atatürk nicht "diesen Mann" genannt. Dennoch gingen bei der Staatsanwaltschaft acht Strafanzeigen gegen den 50-jährigen Professor ein, den seine Universität vorübergehend sogar vom Dienst suspendierte. Der Prozess soll in den kommenden Tagen beginnen. (tso/AFP)

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