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Politik: Betragen: ausreichend

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN „Der Händedruck im Wandel der Zeiten.“ Ein Schulaufsatz.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

„Der Händedruck im Wandel der Zeiten.“ Ein Schulaufsatz.

Ganz früher, als die Menschen noch Affen waren, haben sie sich nicht die Hände gedrückt. Die Affen haben nämlich keinen Daumen den anderen Fingern gegenüber. Den braucht man für das Händedrücken.

Im Mittelalter hat das Händedrücken zur Höflichkeit gehört. Die heißt so, weil es so war, wie man sich am Hof vom König oder vom Ritter zu benehmen hat. Noch bevor die Ritter sich die Rüstung ausgezogen haben, haben sie sich mit einem Händedruck begrüßt. Weil, wenn ein Ritter dem anderen die rechte Hand gegeben hat, konnte er nicht zugleich ein Schwert da drin festhalten und den anderen Ritter aufspießen. Wenn einer die Hand nicht geben wollte, hat das geheißen, er ist auf den anderen so sauer, dass er ihm am liebsten eine kleben würde. Gemein war nur, wenn ein Ritter ein Linkshänder war. Die Japaner haben das schlauer gemacht. Die Ritter heißen da Samurai und falten zur Begrüßung beide Hände und hauen erst dann aufeinander los, damit nicht einer zuerst anfängt.

Wir machen das jetzt in der großen Pause auch immer so. Hinterher kommt dann meistens ein Lehrer und sagt, dass wir uns wieder vertragen sollen und uns die Hand darauf geben sollen. So wie früher. Da haben sich ehrliche Händler auch die Hand drauf gegeben, wenn sie ein Geschäft abgeschlossen haben. Später haben die Italiener dann die Quittung eingeführt. Die ist sicherer. Wenn sich heute welche die Hände drücken, ist das darum nur noch zum Zeigen, dass sie quitt sind. Die Quittung kommt aber trotzdem noch. Bei den Politikern ist es genauso.

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