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Razzia in Berlin: Die Organisierte Kriminalität in Deutschland sorgt für enorme wirtschaftliche Schäden.

© Paul Zinken/dpa

BKA veröffentlicht deutsches Lagebild: Organisierte Kriminalität verursacht mehr als 800 Millionen Euro Schaden

Drogen, Gewalt, Raub: Die organisierte Kriminalität in Deutschland floriert. Laut BKA ist der wirtschaftliche Schaden 2020 weiter deutlich gestiegen.

Die organisierte Kriminalität hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 800 Millionen Euro verursacht. Die Polizei führte insgesamt 594 Ermittlungsverfahren, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden berichtete. Dabei ging es um erbeutetes Vermögen im Wert von mehr als einer Milliarde Euro.

Das Volumen der kriminell erlangten Vermögenswerte stieg damit um 58 Prozent. Im Jahr 2019 hatte das erbeutete Vermögen bei 644 Millionen Euro gelegen. Die Zahl der Tatverdächtigen sank den Angaben zufolge 2020 leicht auf 6529.

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Zugleich stellte die Polizei vor allem im Bereich der organisierten Rauschgiftkriminalität eine Zunahme an bewaffneten Tatverdächtigen fest.

Laut BKA sind die Gruppierungen der organisierten Kriminalität zunehmend bereit, Menschen einzuschüchtern und Gewalt anzuwenden - sowohl gegen Aussteiger, Mitglieder verfeindeter Gruppierungen oder auch gegen Ermittlungsbeamtinnen und -beamte.

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Der Großteil der organisierten Banden, gegen die im vergangenen Jahr ermittelt wurde, bestand aus bis zu zehn Tatverdächtigen (70,7 Prozent), fast ein Drittel (27,3 Prozent) hatte elf bis 50 Mitglieder.

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Die größte Gruppierung umfasste 158 Menschen, wie aus dem Bundeslagebild organisierte Kriminalität weiter hervorgeht. Ein Großteil der Gruppierungen agiert demnach international - 2020 war dies bei 433 Verfahren der Fall.

Seehofer lobt Druck auf organisierte Kriminalität

„Der Druck auf die organisierte Kriminalität ist in Deutschland heute so hoch wie nie“, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer. „Wenn wir das kriminell erlangte Vermögen einziehen, treffen wir die Kriminellen da, wo es am meisten weh tut.“

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In rund 91 Prozent der Fälle wurden demnach parallel zu den strafrechtlichen Verfahren Finanzermittlungen eingeleitet, um an das Vermögen der Tatverdächtigen zu gelangen. In rund 41 Prozent der Fälle wurde Geldwäsche zur Verschleierung der Herkunft der Beute festgestellt.

Mehr als ein Drittel der Gruppierungen handelt mit Betäubungsmitteln. Zu den weiteren Hauptdeliktsbereichen zählen unter anderem Betrugsdelikte sowie die Eigentumskriminalität. (AFP)

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