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Politik: Bloß nicht angepasst

Bekannt wurde Attac durch die Bilder von den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei 2001 in Genua. Die Globalisierungskritik hatte einen Namen: Attac.

Bekannt wurde Attac durch die Bilder von den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei 2001 in Genua. Die Globalisierungskritik hatte einen Namen: Attac. „Wir kamen in dieser Zeit von 600 auf 6000 neue Mitglieder in wenigen Wochen“, sagt AttacSprecher Malte Kreutzfeld. Gegründet hat sich die weltweite Protestbewegung 1997 in Paris, wo sie heute zwischen 30 000 und 40 000 Mitglieder zählt. Auch seinen Namen hat Attac aus Frankreich: Verein zur Besteuerung von Finanzspekulationen und zur Hilfe der Bürger. Inhaltlich setzt sich die Organisation für eine staatliche Regulierung des globalen Wirtschaftssystems ein und kritisiert den „unfairen internationalen Handel“. Seit kurzem sucht sich Attac seine Themen auch auf nationaler Ebene. Am vergangenen Samstag rief Attac gemeinsam mit Gewerkschaften und der PDS zu einer Demonstration gegen den Sozialabbau in Berlin auf. „Die Regierung trifft damit nur die sozial Schwachen“, sagt Kreutzfeld. 2004 wird für die 80 000 Mitglieder der Organisation in 41 Ländern aber auch wieder ein Jahr gegen die Folgen des Neoliberalismus. In Frankreich nehmen sie so seit langem großen Einfluss auf die öffentliche Debatte. In Deutschland ist eine ähnliche Entwicklung denkbar. Nur eines will Attac nie werden: eine Partei. Vielleicht aus Angst vor Anpassung. mle

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