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Politik: Börsen brechen ein

Berlin (Tsp). Die Aktienmärkte sind am Mittwoch weltweit abermals stark eingebrochen.

Berlin (Tsp). Die Aktienmärkte sind am Mittwoch weltweit abermals stark eingebrochen. Grund für die erneuten Verluste war der US-Telekomkonzern Worldcom, der zugeben musste, seine Gewinne massiv geschönt zu haben. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss mitgeteilt, es seien fast vier Milliarden Dollar falsch gebucht worden. Die Anleger fühlten sich an die Pleite des Energiehändlers Enron erinnert, die ebenfalls durch falsche Bilanzen ausgelöst worden war, und verkauften massiv.

Der Deutsche Aktienindex Dax sank bis zum Nachmittag um 4,31 Prozent oder 181,31 Punkte auf 4021,66 Zähler. Am Morgen war der Index sogar zeitweise unter die Marke von 4000 Punkten gerutscht. Noch härter traf es den Neuen-Markt-Index Nemax 50, der um fast sechs Prozent auf 562,97 Punkte einbrach. „Hier geht die Angst um, dass Worldcom kein Einzelfall ist und die anderen Unternehmen auch falsche Bilanzen ausgewiesen haben“, sagte ein Händler in Frankfurt. Andere Börsianer sprachen von panikartigen Verkäufen.

Unter Druck standen vor allem Technologietitel. Größter Verlierer unter den Dax-Titeln war der Chiphersteller Infineon, dessen Kurs rund 11,6 Prozent auf 14,19 Euro verlor. Nicht weit dahinter lag die T-Aktie mit einem Verlust von 7,85 Prozent auf 8,34 Euro. Ein ähnliches Bild zeigte sich an allen europäischen Börsen. Auch dort verloren vor allem Technologie- und Telekomwerte.

Von den Turbulenzen an den Aktienmärkten profitierte vor allem der Euro. Erstmals seit Februar 2000 kletterte die Gemeinschaftswährung über die Marke von 0,99 US-Dollar. Am Vormittag wurde er zeitweise für 0,9941 US-Dollar gehandelt. Anfang April war der Euro an den Finanzmärkten noch mit rund 0,87 US-Dollar bewertet worden. Jetzt erscheint es den meisten Marktbeobachter nur noch eine Frage von Stunden, bis der Euro wieder die Parität mit dem Dollar erreicht. Der Euro-Höhenflug könnte jedoch die europäischen Exporte verteuern – und belastet deswegen die Aktienmärkte.

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